Gestaffelter Gewinn für Apotheken

David Rath (Foto: CTK)
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Seit Januar dieses Jahres haben Apotheker in Tschechien über die neue Regulierung ihrer Gewinnspannen geklagt. Gesundheitsminister David Rath hatte die Margen von 32 auf 29 Prozent reduziert - das wurde von den Apothekerverbänden als akute wirtschaftliche Bedrohung empfunden. Die Proteste zeigten Wirkung. Nun konnte ein Kompromiss gefunden werden. Renate Zöller erklärt, worum es geht.

David Rath  (Foto: CTK)
Nach Protesten und Streikdrohungen haben Apotheker und Ministerien doch noch eine gemeinsame Lösung gefunden. Die Margen der Apotheken bei dem Verkauf von Medikamenten werden ab August 2006 in sieben unterschiedlichen Preiskategorien gestaffelt werden. Dabei sollen die Kunden vor allem bei den billigen, nicht rezeptpflichtigen Medikamenten zur Kasse gebeten werden, mit immerhin 33 Prozent. Dafür werden bei teuren Medikamenten weniger Zuschläge erhoben. Gesundheitsminister David Rath erklärt das Prinzip:

"Diese Marge von 33 Prozent gilt nur für Medikamente unter 150 Kronen, bei den letzten Verhandlungen ging es noch um 300 Kronen. Hier geht es wirklich nur um die allerbilligsten Medikamente. Und bei den teuersten Medikamente, die in den Krankenhäusern verabreicht werden, da wurden die Zuschläge auf zehn Prozent festgelegt."

David Rath und Bohuslav Sobotka  (Foto: CTK)
Für die Apotheker bedeutet dies einen Teilsieg. Bei den wirklich teuren Medikamenten, wie sie etwa in Krankenhäusern verabreicht werden, ist die Gewinnspanne in Zukunft damit vergleichsweise sehr klein - statt der seit Januar gültigen 29 sogar nur noch zehn Prozent. Doch Kopfschmerztabletten und Hustensäfte werden dafür sehr viel häufiger verkauft. Finanzminister Bohuslav Sobotka erklärt, die Käufer dürften bei den geringen Preisen die Marge kaum spüren, es könne sich nur um wenige Kronen beziehungsweise Heller handeln. Für die einzelnen Apotheken aber bedeuteten diese Margen eine angemessene Kompensation der Verluste im teuren Sektor, so Sobotka:

"Soweit es um die so genannten Krankenhausmedikamente geht glaube ich, dass die Folgen für die Apotheken nicht so dramatisch sein werden. Dem Endkonsumenten verkaufen die Apotheken vor allem die Medikamente der billigeren Kategorien und genau dort gilt die Kompensation für die Apotheken."

Dusan Holecko vom Gremium der Apothekenbesitzer zeigt sich da weniger optimistisch. Die Apothekenbesitzer haben die Einigung zwar unterzeichnet, aber ob dies langfristig eine Lösung sein kann, haben sie zugleich in Frage gestellt. Holecko sagt, vor allem gehe es darum, weg zu kommen von der 29-Prozentregelung vom Januar:

"So wollen wir versuchen, die negativen Folgen zu kompensieren, die die Neuregelung der Margen vom Januar hat. 29 Prozent ist nicht nur für die kleinen sondern auch für die mittleren Apotheken wirklich eine Katastrophe. Es verringert ihr Einkommen und wenn die Regelung so fortbesteht, dann bekommen die meisten Apotheken innerhalb von einem Jahr wirtschaftliche Probleme und es ist die Frage ob sie weiterhin bestehen werden oder nicht."