Der Frühling wagt sich auch in der goldenen Stadt Prag noch nicht so recht hervor. Dafür haben in diesen Tagen die zwei großen hauptstädtischen Eishockeyclubs eine kleine Renaissance gefeiert. Über den bisherigen Verlauf der Play offs um die tschechische Eishockeymeisterschaft informiert Sie nun Lothar Martin.
Znaim - Vitkovice (Foto: CTK)
Seit Donnerstag stehen in den Play offs die vier Halbfinalisten fest, die nun das Titelrennen unter sich ausmachen werden. Unter ihnen sind mit Aufsteiger HC Budejovice und dem HC Znojemsti Orli zwei Überraschungsteams. Budweis schaffte sogar eine Sensation, da die Südböhmen im Viertelfinale Hauptrundensieger Bili Tygri Liberec mit 4:1 Siegen eliminierten. Die Znaimer Adler brauchten zum Weiterkommen ein Spiel mehr, doch ihr Jubel war nach den 4:2 Siegen über den HC Vitkovice Steel nicht minder groß - es ist das erste Mal, dass die Grenzstädter unter die besten Vier vorstießen. In die Vorschlussrunde hat es auch der HC Slavia Prag geschafft, der den HC Ocelari Trinec klar und sicher mit 4:0 abfertigte. Damit rehabilitierten sich die Prager für das frühe Ausscheiden im vorigen Jahr, als sie an den Weißen Tigern aus Liberec gescheitert waren. Ebenso ruhmlos war vor 12 Monaten der zweite Hauptstadtclub, der HC Sparta Prag geblieben, nachdem ihn das Team aus Vitkovice schon in der ersten Runde aus dem Rennen geworfen hatte. Diesmal mussten die Prager zum Play-off-Auftakt gegen den Meister bzw. Vizemeister der vergangenen beiden Jahre, den HC Hame Zlin antreten. In der wohl
Sparta - Zlin (Foto: CTK)
besten Best-of-seven-Serie aller vier Viertelfinalduelle hatten die Hauptstädter dabei einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung verwandelt, und im sechsten Spiel vor über 13.000 Zuschauern in der Prager T-Mobil Arena die große Chance, den entscheidenden vierten Sieg perfekt zu machen:
Jawohl, mit dem Tor zum 3:0-Endstand war in der Tat die Entscheidung zugunsten der Prager gefallen. Doch auch die geschlagenen Zliner erwiesen sich als faire Sportleute. Ihr Trainer Ernest Bokros äußerte vor Journalisten:
"Was ich noch hervorheben möchte ist, dass die Vergleiche mit Sparta sehr korrekt abgelaufen sind. Das Fair play stand ganz oben an erster Stelle, auch wenn in den Play offs häufig die Emotionen hochschlagen. Aber auch wir haben uns daran gehalten, denn man muss auch die Qualität des Gegners anerkennen."
In den Halbfinals treffen nun ab Dienstag Slavia Prag und Budweis sowie Znaim und Sparta Prag aufeinander.
