Dritter Titel in Serie: Třinec bestätigt Dominanz im tschechischen Eishockey

Die Eishockeyspieler des HC Oceláři Třinec sind zum dritten Mal in Folge Meister geworden

Die Eishockeyspieler des HC Oceláři Třinec haben den sogenannten „Goldenen Hattrick“ geschafft. Am Donnerstagabend sind sie zum dritten Mal in Folge Meister geworden. Mit 4:2 nach Siegen besiegten sie Sparta Prag im Playoff-Finale. Der entscheidende vierte Sieg gelang der Mannschaft aus Schlesien auf dem Eis des Gegners.

Die Feier mit Goldregen – sie startete am Donnerstagabend gegen halb zehn Uhr abends. Und das in der Prager O2-Arena nach einem hart erkämpften 2:1-Auswärtssieg.

Václav Varaďa | Foto: Vít Šimánek,  ČTK

Třinec hat zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte die tschechische Eishockeymeisterschaft gewonnen. Vor allem aber fand das Team in den zurückliegenden drei Jahrgängen mit kompletter Saison keinen Bezwinger. 2020 war wegen der Corona-Pandemie kein Meister in Tschechien ermittelt worden. Trainer Václav Varaďa hatte Tränen in den Augen, auch weil er den HC Oceláři Třinec nun verlässt und sich eine Auszeit gönnt…

„Ich werde mich sicher an alle drei Titel gerne erinnern. Aber dieser jetzt ist für mich eine sehr emotionale Sache, da ich meine fünfjährige Trainerzeit in Třinec damit beende. Es war jeden Tag harte Arbeit. Mich freut vor allem, dass ich richtig lag bei den Spielern, die ich neu in die Mannschaft integriert habe“, so der 46-jährige Coach.

David Musil  (Mitte) | Foto: Vladimír Pryček,  ČTK

Das Team aus der Stahlstadt ganz im Nordosten Tschechiens war dabei nicht unbedingt der Überflieger der Saison. In der Hauptrunde wurde man nur Zweiter hinter Hradec Králové / Königgrätz. Häufig entschied Třinec die Spiele nur knapp für sich. Der ehemalige Eishockeynationalspieler František Musil hat die Begegnungen regelmäßig verfolgt, denn sein Sohn David steht bei dem Verein unter Vertrag. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks charakterisierte er den Stil von Třinec mit einem interessanten Vergleich:

„Das ist, wie wenn man Tennis gegen Ivan Lendl spielen würde. Ein unglaublich gut organisiertes Spiel, und dem Gegner werden keine Emotionen gezeigt. Auch Sparta war sehr stark, das Finale haben wirklich die beiden besten Mannschaften der diesjährigen Extraliga-Saison bestritten.“

Filip Chlapík  (links) | Foto: Michal Kamaryt,  ČTK

Sparta Prag wartet nun schon seit 15 Jahren auf den Titelgewinn. Die Hauptstädter standen erstmals seit 2016 wieder im Playoff-Finale. Das lag unter anderem auch an Filip Chlapík. Der Stürmer war der erfolgreichste Scorer und beste Schütze der Hauptrunde. Er erinnerte an den schweren Start seines Teams in die Saison:

„Wenn uns Ende November jemand gesagt hätte, dass wir das Finale erreichen, wäre er für verrückt erklärt worden. Wir haben aber immer an unsere Stärken geglaubt. Und so haben wir das Finale erreicht. An den zweiten Platz wird sich jedoch niemand mehr erinnern. Deswegen sind wir enttäuscht, diese Mannschaft hätte etwas anderes verdient.“

HC Oceláři Třinec | Foto: Michal Kamaryt,  ČTK

Filip Chlapík wechselt zur neuen Saison übrigens in die Schweiz – und zwar zum HC Ambri-Piotta.

Mit den drei Meisterschaften in Folge bewegt sich der HC Oceláři Třinec so langsam auf den Spuren des HC Vsetín. Aber ein Stückchen ist man vom Serienmeister der 1990er Jahre noch entfernt. Dem Klub aus der mährischen Walachei gelangen damals nämlich gleich fünf Titel hintereinander.

Autoren: Till Janzer , Tomáš Petr , František Kuna
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