Auf Tuchfühlung gehen - Verständigung über die Grenzen
Der arrogante Deutsche und der faule Tscheche - gängige Vorurteile und nach wie vor präsent. In speziell darauf ausgerichteten, interkulturell-vermittelnden Seminaren lernen künftige deutsche Führungskräfte, sich besser auf die Mentalität ihrer mittel- und osteuropäischen Mitarbeiter und Geschäftspartner einzulassen. Miriam Goetz hat sich ein solches Seminar einmal angeschaut.
Um das Typische einer Nation deutlich zu machen, generalisieren und stereotypisieren Auderbert und Majercik: Deutsche gehen die Dinge strukturierter an, Osteuropäer dafür kreativer - manche Bezüge erscheinen gewagt, doch das Hauptziel sei es die jeweiligen nationalen Stereotypen positiv zu übermitteln, sie als erste Orientierungshilfe für die Teilnehmer im fremden Neuland zu benutzen. Audebert weiter:
"Also ich bin überzeugt davon, dass die Teilnehmer am Ende dieses Seminars einen weit tieferen Einblick nach Tschechien bekommen. Rollenspiele sind dabei wichtig, aber es geht auch darum, zu erklären, woher die Unterschiede kommen, wo die Wurzeln liegen."Neben dem angemessenen Händedruck und anderen Tücken der Geschäftskommunikation, erfahren die Teilnehmer die wichtigsten Fakten über das Land, Geschichten, Helden und Anekdoten sowie deren nationale Bedeutung. Was erhofft man sich von so einem Seminar?
"Ich erhoffe mir, dass ich ganz viele Informationen erhalte, wie man mit Tschechen umgehen kann und soll, einfach Tipps und Tricks für den Umgang, gerade im Hinblick auf eine spätere Führungsposition. Ich möchte lernen, wie man es richtig machen und von vornherein typische Fehler vermeiden kann."
Auch von tschechischen Unternehmen gab es bereits erste Anfragen nach einer gezielten Schulung für den Kontakt mit deutschen Geschäftspartnern, so Majercik. Endtip für die Teilnehmer: Langsam sprechen, lächeln, auf Gestik und Mimik achten. Man muss die kulturellen Eigenheiten des Gegenübers kennen, damit aus Geschäftsleuten auch Geschäftspartner werden können.