Nachrichten
Polnischer Premier Marcinkiewicz besuchte Tschechien
Die Tschechische Republik und Polen planen im Bereich der Energiewirtschaft eine intensive Zusammenarbeit. Das teilte am Montag der polnische Premierminister Kazimierz Marcinkiewicz bei einem Besuch in Tschechien gemeinsam mit seinem tschechischen Amtskollegen Jiri Paroubek und mit. Des Weiteren wollen beide Länder Druck auf die alten EU-Mitglieder ausüben, damit diese ihre Arbeitsmärkte für Arbeitskräfte aus den neuen EU-Ländern öffnen. Marcinkiewicz sprach auch mit dem tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus. Das Fazit: Die Diskussion über die EU-Verfassung zu beleben wäre falsch. Beide Politiker werden als Euroskeptiker bezeichnet. Danach unterzeichneten die Schulminister Tschechiens und Polens ein Abkommen, aufgrund dessen beide Länder Teilabschlüsse von Studien, gleichwertige Bildungsabschlüsse sowie akademische Grade und Titel wechselseitig anerkennen werden.
Tschechiens Apotheker planen Streik für den 30. Januar
Aus Protest über die Gesundheitspolitik der Regierung wollen die tschechischen Apotheker am 30. Januar in einen dreistündigen Streik treten. Gleichzeitig wollen sie eine Kampagne starten, in der erklärt werde, warum ihrer Meinung nach die Politik von Gesundheitsminister David Rath die Existenz vor allem der kleinen Apotheken gefährde. Der Streik der Apotheker ist eine Reaktion auf den Regierungsbeschluss, nach dem ab 1. Januar die Margen für Medikamente von 32 auf 29 Prozent gesenkt wurden.
Bedingte Strafe für Holocaust-Unterstützung
Für die Propangierung des Holocausts hat am Montag der 21-jährige Antonin Cermak eine bedingte Strafe von 15 Monaten mit einer Bewährungszeit von dreieinhalb Jahren bekommen. Das Stadtteilgericht von Prag 1 sah es als erwiesen an, dass Cermak auf einer Neonazi-Demonstration auf einen Zuruf von einem Nazigegner "1,7 Millionen jüdische Kinder habt ihr ermordet" mit den Worten von "nur, nur" geantwortet hat. Die Gerichtsentscheidung ist noch nicht rechtskräftig, Cermak legte Berufung ein. Die Versammlung von 70 Neofaschisten fand am 28. Oktober vergangenen Jahres vor der deutschen Botschaft in Prag statt. Die Demonstranten wollten den Holocaust-Leugner Ernst Zündel unterstützen.
Mehr als 4000 Asylanträge in der Tschechischen Republik 2005
In der Tschechischen Republik haben im vergangenen Jahr mehr als 4.000 Ausländer einen Asylantrag gestellt, um 1.500 weniger als im Jahr zuvor. Dies geht aus dem Statistikbericht des Innenministeriums hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Die meisten Asylanten kamen aus der Ukraine, gefolgt von der Slowakei, Indien, China Russland, Belarus und Vietnam. Unter den 251 bewilligten Anträgen waren vor allem die von Russen und Weißrussen, im Jahr 2004 waren es allerdings mehr Ukrainer. In den vergangenen 15 Jahren haben insgesamt 81.000 Ausländer einen Asylaufenthalt in Tschechien beantragt, mehr als 2.800 waren dabei erfolgreich.
Weißrussland erteilt keine Visa für tschechische Senatoren
Der Senatsvorsitzende Premysl Sobotka hofft, dass die weißrussischen Behörden ihre Entscheidung überdenken, den tschechischen Senatoren Karel Schwarzenberg und Jaromir Stetina kein Visum zu erteilen. Die Ablehnung des Besuches entspreche nicht dem Verhalten eines modernen Staates und werfe einen Schatten auf ein Land, dass an die Europäische Union angrenze, schrieb Sobotka in seinem Brief an den weißrussischen Präsident, Premierminister sowie Parlamentsvorsitzenden. Die tschechischen Senatoren wollten vor den weißrussischen Wahlen, die für März angekündigt sind, das Land besuchen und unter anderem den Kandidaten der vereinigten weißrussischen Opposition Aljaksander Milinkevic treffen.
Fischsterben in der Elbe vermutlich auf Zyanid zurückzuführen
Das große Fischsterben in der Elbe, bei dem Tonnen von totem Fisch im mittelböhmischen Lauf des Flusses geborgen wurden, ist vermutlich auf den toxischen Stoff Zyanid zurückzuführen. Das hätten die ersten Labortests von Wasserproben ergeben, berichteten die tschechischen Fernsehsender Prima und TV Nova am Sonntag. Die Tschechische Umweltinspektion (CIZP), die den Verdacht der Zyanid-Vergiftung inzwischen bestätigte, sucht gemeinsam mit der Polizei den möglichen Verursacher für die Wasservergiftung unter den Industrieunternehmen, die zwischen Kolin und Nymburk in Elbnähe angesiedelt sind.
"Brünner Todesmarsch" von Deutschen als Theaterstück in Tschechien
Mehr als 60 Jahre nach der als "Todesmarsch" bekannten Vertreibung von rund 25 000 Deutschen aus der mährischen Stadt Brno / Brünn hat ein tschechischer Dramatiker das Geschehen auf die Bühne gebracht. Das Werk "Trost des Feldweges" des 31-jährigen Autors Miroslav Bambusek aus Louny / Laun wurde am Sonntagabend bei der Premiere im Prager Off-Theater "La Fabrik" mit viel Applaus aufgenommen. Unter den Zuschauern waren tschechische Abgeordnete, deutsche Vertriebene, Diplomaten sowie wichtige Kritiker des Landes. Bei der im Mai 1945 von "Revolutionären Garden" erzwungenen Maßnahme waren mehrere Hundert Deutsche ums Leben gekommen. Brno hatte vor rund fünf Jahren als erste tschechische Stadt ihr Bedauern über die Vertreibung zum Ausdruck gebracht. In "Trost des Feldweges" greift Bambusek insbesondere jene Historiker in Deutschland und Tschechien an, die "die Umsiedlung mit der Kaltschnäuzigkeit von Gerichtsmedizinern" analysieren: "Die diskutieren auf staatlich geförderten Konferenzen allen Ernstes zum Beispiel den Einfluss des damaligen Wetters auf den Todesmarsch. Das ist bizarr." Der Tscheche hatte vor kurzem bereits im Stück "Porta Apostolorum" das Nachkriegsmassaker an rund 800 Deutschen im böhmischen Postoloprty / Postelberg auf die Bühne gebracht.
Die Reality-Show der Gorilla-Familie hat ihren Gewinner
Der Gorilla Richard hat am Sonntag die alternative Internet-Reality-Show "Odhaleni" gewonnen und zwölf Melonen bekommen. Das Projekt wurde vom Prager Zoo und dem Tschechischen Rundfunk ins Leben gerufen. Seit November konnten alle Interessierte das Leben von vier erwachsenen Gorillas sowie einem einjährigen Gorilla-Baby beobachten und per SMS für ihren Lieblings-Gorilla stimmen. Die Internetseite www.rozhlas.cz/odhaleni, an der man das Leben der Primaten beobachten konnte, wurde täglich von 20.000 Menschen angeklickt. Der Erlös des Projektes geht für die Rettung von Gorillas in der freien Natur. Die Webkameras werden noch bis zum Ende Januar die Affen beobachten.
Bei andauernden Fehlern eine Rückgabe der Schnellzüge Pendolino
Der tschechische Verkehrsminister Milan Simonovsky schloss nicht aus, dass die Tschechische Bahn die Schnellzüge Pendolino dem italienischen Hersteller Alstom zurückgibt. Falls es der Firma innerhalb von zwei Wochen nicht gelingt, die Fehler zu beseitigen, werden wir über eine Rückgabe verhandeln, sagte Simonovsky am Montag. Die Tschechische Bahn hat sieben Pendolino-Züge in Gesamtwert von 4,4 Milliarden Kronen (rund 146 Millionen Euro) gekauft, ein bisher unbekannter Software-Fehler schloss mittlerweile vier davon aus dem Verkehr aus. Die Züge Pendolino fahren seit dem Jahresende zwischen Prag und Ostrava sowie zwischen Prag und Brno / Brünn.
Erneuerung einer Bahnverbindung zwischen Südböhmen und Österreich
Die Österreichische Bundesbahn plant eine Erneuerung der Zugstrecke zwischen Kostelec bei Jihlava über das südböhmische Slavonice bis nach Fratres. Der Verkehr wurde dort nach dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Die Erweiterung werde voraussichtlich 750 Millionen Kronen (etwa 25 Millionen Euro) kosten, die ersten Fahrgäste werden 2009 dort fahren können, meldete die Tageszeitung Vysocina in ihrer Montagsausgabe. Auf der österreichischen Seite solle in diesem Rahmen die im Moment ungenutzte Strecke zwischen Waldkirchen und der Staatsgrenze erneuert werden, sagte Johann Rankl von der Österreichischen Bundesbahn.
Skoda Auto schloss das Jahr 2005 mit neuen Rekordergebnissen ab
Der tschechische Pkw-Hersteller Skoda Auto, der im mittelböhmischen Mlada Boleslav / Jungbunzlau zu Hause ist, hat das Jahr 2005 mit neuen Rekordergebnissen abgeschlossen, schrieb die Tageszeitung "Hospodarske noviny" am Montag. "Im vergangenen Jahr haben wir 492.000 Fahrzeuge verkauft und den Erlös um ein Fünftel auf 188 Milliarden Kronen gesteigert. Daher ist auch unser Gewinn gestiegen", sagte der Vorstandsvorsitzende von Skoda Auto, Detlef Wittig. Den weiteren Angaben des Blatts zufolge sollte dieser Gewinn über sechs Milliarden Kronen (über 200 Millionen Euro) betragen.
Tschechische Währung gegenüber Euro weiter bei Kurs unter 29 Kc/Euro
Die tschechische Währung wurde am Montag mit einem Wechselkurs von 28,80 Kronen für einen Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde zuletzt ein ebenso stabiler Kurs von 23,72 Kronen je US-Dollar notiert. Die Analytikerin der Gesellschaft Next Finance, Marketa Sichtarova, ist der Ansicht, dass die Tschechische Krone in den nächsten Tagen jedoch ein wenig an Wert einbüßen werde, ehe in den kommenden Wochen eine Fortsetzung der Kurssteigerung zu erwarten sei.
Das Wetter
In Tschechien ist es am Dienstag bewölkt, vereinzelt sind Schneefälle zu erwarten. Die Tagestemperaturen liegen zwischen -4 und 0 Grad.