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Präsident Klaus appellierte auf die Verantwortung der Bürger

Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus appellierte am Sonntag in seiner Neujahrsrede auf die Verantwortung jedes einzelnen Bürgers für das eigene Leben und betonte, dass die Bürger bei den Wahlen im kommenden Frühjahr von ihrem Wahlrecht gebrauch machen sollen. Keiner solle passiv darauf warten, was für ihn der Staat mache, sagte Klaus. Präsident Klaus kritisierte auch die große Bürokratie in Tschechien, die Fülle von Gesetzen beschränke immer mehr die Freiheit und das Handeln der Bürger. Klaus bezeichnete in seiner Neujahrsrede die Tschechische Republik als ein stabiles Land, sowohl innenpolitisch als auch als einen Teil der internationalen Strukturen, der Europäischen Union und der NATO. Nach den gescheiterten EU-Referenden in Frankreich und Niederlanden fange nun endlich ein wirklicher Dialog über die Form der Europäischen Union an. Es gebe nicht mehr nur eine Wahrheit, nun kommen auch Kritiker der europäischen Integration zu Wort, sagte Klaus.

Politiker reagierten auf die Neujahrsrede des Präsidenten positiv

Die Parteispitzen aller im Parlament vertretenen Parteien bezeichneten die Neujahrsrede des Präsidenten als ausgeglichen. Alle begrüßten, dass Vaclav Klaus auf die Teilnahme der Bürger bei den Wahlen appellierte. Die Rede habe nichts Neues gebracht, reagierte der Premierminister Jiri Paroubek. Paroubek versteht die Kommentare des Präsidenten über Bürokratie in Tschechien nicht als Kritik gegen sein Kabinett. Dies sei mit der Harmonisierung des tschechischen Rechts mit dem EU-Recht zu erklären, sagte Paroubek. Andere Parteivorsitzende waren sich nicht einig, ob es gelingt, in den kommenden Jahren die Anzahl der verabschiedeten Gesetze zu senken. Der bürgerdemokratische Vorsitzende Mirek Topolanek kommentierte die Rede, dass er skeptisch sei, dass mehr Leute wählen kommen. Denn Tschechen seien an der Politik nicht mehr so interessiert, sagte Topolanek.

Paroubek versprach einen Kampf gegen Kriminalität und höhere Gehälter

Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek versprach den Bürgern für das neue Jahr 2006 einen kompromisslosen Kampf gegen Korruption und Kriminalität sowie eine Erhöhung der Lebensqualität in Tschechien. Wir müssen unser Land von Kriminellen reinigen, sagte Paroubek in seiner Rede kurz vor Silvestermitternacht im Internetfernsehen CT 24. Paroubek bereite deshalb rasante Veränderungen in der Legislative, in der Justiz sowie bei der Polizei. Tschechen können sich nach den Worten von Paroubek auf bessere wirtschaftliche Bedingungen und die damit verbundenen höheren Gehälter sowie Renten freuen. Egal wie die Wahlen ausfallen werden, das Durchschnittsgehalt werde 20.000 Kronen (rund 667 Euro) übersteigen, versprach Paroubek. Nach den letzten statistischen Angaben ist der Durchschnittverdienst in Tschechien 18.833 Kronen (628 Euro) pro Monat.

Havel lehnte eine mögliche Präsidentenkandidatur ab

Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel werde in 2008 nicht zum tschechischen Präsidenten kandidieren, obwohl dies nach der Verfassung möglich wäre. Dies sagte Vaclav Havel am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Expräsident Havel vertritt die Meinung, dass die Generation, die den politischen Wandel begleitet und in der Politik 16 Jahre lang aktiv mitgewirkt hat, nun jüngeren Menschen die Chance geben sollte. Der nächste Präsident solle eine parteilose Persönlichkeit sein, zum Beispiel aus einer Nichtregierungsorganisation, sagte Havel. Im Zusammenhang mit den kommenden Wahlen fürchtet Havel die Entstehung einer großen Koalition. Der bürgerdemokratische Vorsitzende Mirek Topolanek wies gleich diese Möglichkeit zurück, der Premierminister Jiri Paroubek bezeichnete dies als unter Umständen möglich.

Silvester-Feiern in Tschechien verliefen ruhiger als vor einem Jahr

Nach Angaben der Polizei und der Feuerwehr waren die Silvester-Feiern in Tschechien ruhiger als in den vergangenen Jahren. Auf dem Wenzelsplatz sowie auf dem Altstädter Ring versammelten sich vor allem ausländische Touristen. Auf dem Wenzelsplatz war es am gefährlichsten, es gab vier ernstere Verletzungen von der Pyrotechnik, sagte Einsatzleiter der Polizei Jindrich Bucek. In der Früh haben 110 Aufräumkräfte das Prager Zentrum aufgeräumt. Im vergangenen Jahr haben die Aufräumdienste aus dem Zentrum rund 55 Tonen Abfall weggeräumt, in diesem Jahr soll es sich nach Schätzungen um ähnliche Mengen handeln.

Rauchen auf öffentlichen Plätzen ab heute verboten

In Tschechien gilt ab Sonntag ein neues Gesetz, das auf öffentlichen Plätzen das Rauchen beschränkt. Die Geldstrafe in der Höhe von 1.000 Kronen (rund 33 Euro) droht jedem, der sich in Öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Bahnsteigen, in Warteräumen, in Kinos oder im Theater eine Zigarette anzündet.

Mehr Touristen in Tschechien als in vergangenen Jahren

Tschechien hat im vergangenen Jahr eine Rekordzahl der Touristen besucht, auch Tschechen verreisten mehr als in Jahren zuvor. Es kamen 6,4 Millionen ausländische Touristen nach Tschechien, es seien also um sechs Prozent mehr als vor einem Jahr, sagte der Analytiker Jaromir Beranek am Sonntag. Eine Unterkunft in tschechischen Hotels und Pensionen haben 4,99 Millionen Touristen aufgesucht, fügte der Direktor der Agentur CzechTourism, Rostislav Vondruska, hinzu. Auf der anderen Seite verbrachten rund 3,75 Millionen Tschechen ihren Urlaub im Ausland, um 50.000 mehr als ein Jahr zuvor. Das Interesse der tschechischen Touristen richtet sich auf Kroatien, Italien, Ägypten, Tunesien und Bulgarien.

Sieben tote Tschechen nach Bergunglück in der Slowakei

Sieben tschechische Touristen sind am Samstag in der Hohen Tatra nach einem Lawinenunglück ums Leben gekommen. Die Gruppe hat in den Bergen in Zelten übernachtet, in der Früh wurde sie von Schneemassen überrascht. Ein junger Mann hat das Unglück überlebt und konnte Hilfskräfte rufen, informierte Jan Kostka vom slowakischen Bergrettungsdienst. Im vergangenen Jahr sind in den Bergen in der Slowakei insgesamt 24 Personen ums Leben gekommen, zwölf davon kamen aus Tschechien.

Tschechische Junior-Eishockeymannschaft verlor gegen Russland

Die tschechische Eishockeymannschaft bis 20 Jahren verlor bei der Junior-Einshockey-Weltmeisterschaft in Kanada das letzte Spiel in der Gruppe gegen Russland 2:7. In das Viertelfinale werden die tschechischen Repräsentanten vom dritten Platz gehen. In der Nacht von Montag zu Dienstag treten die jungen Tschechen gegen den Favoriten des Championats, die USA.

Wetter

In Tschechien ist es am Montag bewölkt mit Tagestemperaturen zwischen -2 und 2 Grad. Die Meteorologen warnen vor starken Schneefällen und vor Regen. Vorsicht Autofahrer: Örtlich ist es mit Glatteis auf den Straßen zu rechnen.