Jugendliche sollen sich Europa nähern
Wenn sich zwei streiten, dann lacht der Dritte. Denn während sich die EU-Spitzenpolitiker um die europäische Finanzperspektive für die Periode 2007 zanken, können Jugendliche in Europa viel Spaß haben. Ab Montag findet in allen 25 Mitgliedsstaaten die Europäische Jugendwoche statt, auch die Tschechen machen mit. Bara Prochazkova informiert.
"Die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten wollen den Jugendlichen eine Gelegenheit bieten, zu den wichtigsten Themen, die sie interessieren, Stellung zu beziehen. Das heißt praktisch gesagt: Wie stellen sich Jugendliche die Zukunft Europas vor. In Tschechien wollen wir vorwiegend auf das Jugendprogramm und seine Angebote aufmerksam machen. Deshalb machen wir vor allem für den EU-Freiwilligendienst Werbung."
Gerade für den europäischen Freiwilligendienst gebe es derzeit unter tschechischen Jugendlichen weniger Interesse, als zum Beispiel für den internationalen Jugendaustausch, fügte Josef Bocek hinzu. Die Nationale Agentur Jugend kümmert sich um die Organisation der beantragten Projekte, plant Fortbildungen für den Jugendbereich und verteilt europäische Gelder für die Durchführung der Projekte. Die Freiwilligendienste sollen nun besonders gefördert werden. Pro Jahr werden nur rund 50 bis 60 junge Tschechen ins Ausland geschickt, dies ist im Verhältnis wesentlich weniger, als zum Beispiel in Deutschland. Die Gründe dafür erläutert Josef Bocek:"Ich glaube, dass es definitiv historische Gründe hat. Freiwillige Arbeit in Deutschland hat eine sehr lange Tradition und es gibt auch nationale deutsche Projekte wie das freiwillige ökologische oder soziale Jahr. Diese Programme haben in Tschechien keine Tradition."
Die Europäische Jugendwoche endet in Tschechien am Samstag im Prager Klub Rock Cafe. Ausgewählte Jugendprojekte werden sich dort präsentieren, die tschechische Schulministerin Petra Buzkova wird die besten von ihnen auszeichnen.