Hörertreffen beim Kongress der deutschsprachigen Auslandsmedien
Radio kann man nicht nur hören, sondern auch sehen. Davon hat sich am vergangenen Wochenende Roger Stemmler aus Luxemburg mit eigenen Augen überzeugt. Denn er ist zum Hörertreffen von Radio Prag nach Brüssel gekommen, das im Rahmen des Kongresses der deutschsprachigen Auslandsmedien stattgefunden hat. Bara Prochazkova war dabei.
Roger Stemmler hört Radio Prag bereits seit Mitte der 60er Jahre, erzählt er:
"Als Kurzwellenhörer dreht man halt am Knöpfchen bis man jemanden findet und einmal bin ich zufällig auf Radio Prag gekommen. Da habe ich gedacht, dass ich zuhören könnte, was berichtet wird. Und seither habe ich immer regelmäßig Radio Prag gehört."
Roger Stemmler hat auch an dem Kongress teilgenommen und die Vorstellungen der jeweiligen deutschsprachigen Medien aufmerksam verfolgt. Besonders gefreut hat es ihn, dass im Rundfunkbereich sich neben Radio Prag auch Radio Schweden, Radio Vatikan, die Stimme Russlands sowie Radio Tirana International vorgestellt haben. Roger Stemmler kennt sie alle sehr gut, denn der Luxemburger hat sein Kurzwellenhobby schon mit der Muttermilch aufgesogen:
"Eigentlich war es schon immer mein Hobby. Dazu ist es folgendermaßen gekommen: Mein Vater hat während des Krieges den britischen Rundfunk die BBC gehört und das habe ich als Kind mitgekriegt."
Auf der ganzen Welt gibt es über 3000 deutschsprachige Auslandsmedien, also Medien, die auf Deutsch schreiben und sprechen, gleichzeitig aber nicht in Deutschland herausgegeben werden. Neben bereits genannten Auslandssendungen im Rundfunk haben beim Kongress in Brüssel rund 40 Medienmacher aus der ganzen Welt ihre Redaktionen vorgestellt. Das Spektrum ist sehr bunt: Zeitungen für deutsche Minderheiten in Osteuropa, eine Zeitschrift der norwegisch-deutschen Handelskammer oder eine deutschsprachige Zeitung aus Paraguay. Der Organisator des Kongresses, die Internationale Medienhilfe, versucht seit Jahren alle diese Medien zu vernetzen. Denn gemeinsam ist man stärker.
Das wussten auch die Teilnehmer der Messe und haben sich in thematischen Arbeitsgruppen auf einer intensiveren Kooperation und einem engeren Informationsaustausch geeinigt. Eine gute Nachricht für die Leser, Zuschauer und Hörer - die Informationen über die deutschsprachige Gemeinschaft weltweit werden nun schneller bei ihnen landen. Viele Medienmacher klagen über Mangel an finanziellen Mitteln, die deutschsprachigen Auslandsmedien haben gemeinsam eine Initiative gestartet. Sie wollen jetzt als ein Werbepartner auftreten und damit neue Werbekunden locken.