Nicht nur reden - Konferenz Forum 2000 sucht nach praktischen Lösungen globaler Fragen

Vaclav Havel, Forum 2000 (Foto: CTK)
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Bereits traditionell findet im Oktober in Prag die Konferenz "Forum 2000" statt, zu der der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel alljährlich führende internationale Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einlädt.

Vaclav Havel,  Forum 2000  (Foto: CTK)
Als 1997 der erste Jahrgang der Konferenz stattfand, lag das Jahr 2000 noch ein paar Jahre entfernt in der Zukunft. Bereits damals trug die Veranstaltung den Namen "Forum 2000" - und das nicht zufällig, denn eben jene Zukunft ist es, die die Teilnehmer Jahr für Jahr beschäftigt. Sein Ziel, so der Gründervater des Symposiums, Vaclav Havel, sei es von Anfang an gewesen:

"Menschen unterschiedlicher Nationen, mit unterschiedlicher Religion, unterschiedlichen Berufen, aus unterschiedlichen Zivilisationen einzuladen, um gemeinsam über den gegenwärtigen Stand, die Zukunft und Gefahren unserer Zivilisation zu sprechen und darüber, wie man diesen Gefahren und Bedrohungen begegnen kann."

Konkret beschäftigten die Teilnehmer der diesjährigen Konferenz insbesondere die Rolle der Medien in der modernen Welt, die Wasserversorgung im Mittleren Osten und die Frage nach einer Demokratisierung Weißrusslands. Dabei stand - auch bereits traditionell - in erster Linie die Suche nach praktischen Lösungen im Vordergrund. Denn, so Vaclav Havel:

Forum 2000  (Foto: CTK)
"Wir stellen uns auf dieser Konferenz immer wieder die Frage, wie es möglich ist, dass die Menschheit heute soviel so viel über ihre Probleme weiß und zugleich so wenig tut, um sie zu lösen."

Und so finden sich im Abschlussprotokoll der Konferenz denn auch einige durchaus praktische Vorschläge: So forderte etwa der frühere polnische Außenminister Bronislaw Geremek, dass die Europäische Union die Opposition in Weißrussland nicht nur mit Worten, sondern mit massiver materieller Hilfe unterstützen sollte. Bezüglich der Wasserversorgung im Mittleren Osten wurden solare und andere alternative Energiequellen für den Gaza-Streifen vorgeschlagen und hinsichtlich der Rolle der Medien warnte der in Frankreich lebende tschechische Politologe Jacques Rupnik vor einem "CNN-Effekt": davor, dass sich die Medien weltweit zunehmend selbst ins Geschehen einmischen, statt dieses zu reflektieren.