Kafka einmal anders

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Wenn der Name Kafka fällt, denken Sie sicher sofort an den berühmten Autoren Franz Kafka. Doch diesmal liegen Sie damit falsch, liebe Hörerinnen und Hörer, denn heute geht es um das Projekt "Kafka" von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Mehr darüber erfahren Sie von Stefan Naumann.

Kafka ist eine Abkürzung und steht für "Kommunaler Austausch Frankfurt-Krakau für junge Akademiker". Dieses erst zwei Jahre alte Projekt bietet Studenten die Möglichkeit, ein siebenwöchiges Praktikum in Krakau, Budapest und neuerdings auch in Prag zu absolvieren. Umgekehrt können Studenten aus diesen Städten für ein Praktikum nach Frankfurt kommen. Marlies Mosiek-Müller von der Hertie-Stiftung:

"Wir verfolgen mit dem Projekt zwei Ziele. Ziel Nummer eins ist, die Städtepartnerschaften mit Leben zu erfüllen und damit einen Beitrag zur europäischen Integration zu leisten; und Ziel Nummer zwei ist, unseren Studenten eine ganz individuelle Fortbildung zu geben."

Acht Studenten waren dieses Jahr in Prag, untergebracht in den verschiedensten Institutionen und Unternehmen. Praktikumsgeber für deutsche Interessenten wurden ohne Probleme gefunden, zum Beispiel beim Magistrat der Stadt Prag, bei den Verkehrsbetrieben, in der Nationalgalerie oder in der deutsch-tschechischen Handelskammer. Doch ein Problem gibt es: die Sprache. Während die Austauschstudenten aus Tschechien meist gut deutsch sprechen, haben die deutschen Studenten überhaupt keine Kenntnisse der tschechischen Sprache.

"Deswegen haben wir mit als einen Programmpunk aufgenommen, dass wir unsere Studenten verpflichten, vor Antritt der Reise einen Grundkurs in Tschechisch zu absolvieren und hier während des laufenden Praktikums auch weiterhin den Sprachkurs zu besuchen." sagt Marlies Mosiek-Müller weiter.

Doch diese Verpflichtung zum Tschechischlernen ist nicht die einzige Hürde, die die Studenten vor Aufnahme ins Programm überwinden müssen. Alle Teilnehmer müssen sehr gute Studienleistungen und soziales Engagement nachweisen. Von 600 Bewerbern werden pro Jahr nur etwa 60 zur Teilnahme zugelassen. Doch wie gefällt es den Austauschstudenten in Prag? Dörte Wetzler, die in der Nationalgalerie arbeitet, berichtet über ihre Eindrücke:

"Erstmal muss ich sagen, dass ich froh bin, ausgewählt worden zu sein und auch hier zu sein, ich genieße das sehr. Prag ist einfach eine tolle Stadt und es gibt hier sehr viel für mich zu sehen und kennen zu lernen. Dann ist es natürlich auch sehr interessant, einen Einblick zu bekommen in Institutionen wie zum Beispiel die Nationalgalerie. Ich lerne derzeit die verschiedenen Abteilungen und Tätigkeitsfelder kennen."