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KSCM-Chef Grebenicek verkündet seinen Rücktritt als Parteivorsitzender
Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM), Miroslav Grebenicek, hat am Montag in Prag bekannt geben lassen, dass er aufgrund von Problemen mit der programmatischen Ausrichtung der Partei von seiner Funktion zurücktreten werde. In einer Erklärung für die Nachrichtenagentur CTK ließ er verlauten, dass für ihn der weitere Verbleib in der Funktion des Vorsitzenden des Zentralkomitees nicht mehr in Frage käme. Parteisprecherin Monika Horeni bestätigte, dass Grebeniceks Entschluss feststehe, und dass er bis zum 1. Oktober, wenn sich das Zentralkomitee mit der Angelegenheit befassen wird, nicht mehr mit den Medien sprechen werde. Als Favorit für die Wahl zum neuen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei gilt inzwischen Vojtech Filip, der beim letzten Parteitag im vorigen Jahr in Ceske Budejovice/Budweis die zweitgrößten Anzahl von Stimmen bei der Wahl des Vorsitzenden erhalten hatte.
Präsident Vaclav Klaus zu Staatsbesuch Israels in Tel Aviv eingetroffen
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am Montag zu einem dreitägigen Staatsbesuch Israels in Tel Aviv eingetroffen, wo er unter anderem mit seinem Amtskollegen Mosche Katsav und dem israelischen Parlamentspräsidenten Reuven Rivlin zusammentreffen wird. Auf dem Programm steht allerdings kein Treffen mit Premier Ariel Scharon, der sich zurzeit in New York aufhält. Neben Gesprächen mit Wirtschafts- und Finanzexperten wird Klaus bei seinem zweiten Staatsbesuch in Israel auch die historischen Stätten in Jerusalem und am See Genezareth besichtigen.
Havel: Ohne Solidarität keine Freiheit - Dank an RFE/RL für zehn Jahre Prag
Die Freiheit kann nicht ohne Solidarität existieren, deshalb sei es nach Meinung des ehemaligen Staatspräsidenten Vaclav Havel für die Tschechische Republik eine Ehre, dass Radio Free Europe / Radio Liberty ihre Sendungen seit zehn Jahren von Prag ausstrahlen. Es sei wichtig für unsere innere Freiheit, dass eine unabhängige Stimme gerade von hier aus ertönt, sagte Havel am Montag bei der Feierstunde zum 10. Jahrestag des Umzugs des Senders von München in das Gebäude der ehemaligen Föderalversammlung oberhalb des Wenzelsplatzes in Prag. Es war auch der Ex-Präsident gewesen, der in den 90er Jahren für die Moldaustadt als neuer Wirkungsstätte des Senders geworben hatte.
Christdemokraten lehnen Abberufung Oberstaatsanwältin Benesova ab
Die Christdemokratische Volksunion (KDU-CSL) hat es am Montag abgelehnt, die von Justizminister Pavel Nemec angestrebte Abberufung der tschechischen Oberstaatsanwältin Marie Benesova zu unterstützen. Die hiesigen Christdemokraten seien nämlich überzeugt davon, dass Politiker strafrechtliche Entscheidungen nicht zu beeinflussen hätten. Nemec hatte Oberstaatsanwältin Benesova in einer Fernsehsendung am Sonntag u. a. vorgeworfen, sich in letzter Zeit zu sehr mit Politik zu beschäftigen und die eigene Arbeit daher zu vernachlässigen. Benesova bezeichnete die Vorwürfe als lächerlich und unsinnig. Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Streit um die von Nemec veranlasste Auslieferung eines Angehörigen der Königsfamilie aus Katar, der sich in Tschechien an minderjährigen Mädchen vergangen hatte, an die Justiz in seinem Heimatland.
Präsident Klaus lehnt Gesetzesnovelle gegen Krankenhaus-Privatisierung ab
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag eine Gesetzesnovelle abgelehnt, nach der es den öffentlichen Krankenhäusern nicht gestattet ist, sich aus der besitzrechtlichen Zugehörigkeit zum jeweiligen Landkreis zu lösen und in eine Handelsgesellschaft umzuwandeln. Die entsprechende Gesetzvorlage wurde daher von der Präsidialkanzlei an die untere Kammer des Parlaments zurückgewiesen, wo die Abgeordneten das Veto des Präsidenten bei einer weiteren Verhandlung überstimmen können. Das teilte Präsidentensprecher Petr Hajek am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit.
Tschechischer Dentistenverband warnt vor Zahnarztmangel
Tschechische Dentisten warnen vor einem drohenden Zahnarzt-Mangel in Tschechien. Premierminister Jiri Paroubek empfing diesbezüglich am Montag den Präsidenten der Tschechischen Stomatologischen Kammer Jiri Pekarek zu Gesprächen. Darin einigten sich beide Seiten auf die Bildung einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe, die die zur Abwendung dieses Trends erforderlichen Schritte ergründen soll. Derzeit gibt es in Tschechien rund 7000 Zahnärzte, von denen jeder etwa 1500 Patienten betreut. Nach Schätzungen der Tschechischen Stomatologischen Kammer könnte ihre Anzahl in den nächsten 15 Jahren um rund ein Drittel auf ca. 4600 Dentisten sinken. Auf jeden Zahnarzt würden dann 2700 Patienten entfallen.
Skoda will neuen Kundenkreis mit sportlichem RS erschließen
Der tschechische, zum VW-Konzern gehörige PKW-Hersteller Skoda Auto will mit einer 200 PS starken Version seines Octavia auch sportliche Fahrer anziehen. Außerdem zeigt Skoda bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main die Studie Yeti für einen kleinen Geländewagen mit abnehmbarem Verdeck. "Das Bild von Skoda wandelt sich", sagte Chefdesigner Thomas Ingenlath bei der Vorstellung der Autos am Montag. Skoda peile für dieses Jahr ein Absatzplus von etwa zehn Prozent auf den Rekordwert von 485 000 Autos an, sagte Vorstandschef Detlef Wittig. Den Ausschlag dafür gebe vor allem der Erfolg des Octavia, von dem in diesem Jahr bisher 30 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft wurden. 2004 war der Skoda-Absatz nur um 0,4 Prozent gestiegen.
Tschechische Währung auf Kurs von 29,25 CZK/EUR gefallen
Die tschechische Währung wurde am Montag mit einem stabilen Wechselkurs von 29,20 Kronen für einen Euro gehandelt, doch zum Geschäftsschluss ist ihr Kurs auf 29,25 Kronen je Euro gefallen. Gegenüber der US-Währung musste sie jedoch im Vergleich zum Freitag einen noch größeren Kursverlust hinnehmen und wurde zum Geschäftsschluss mit dem Kurs von 23,81 CZK/USD registriert. Nach Meinung von Finanzexperten werde die Krone im Verlauf der Woche aber auch gegenüber dem Euro an Wert verlieren und einen Kurs zwischen 29,30 bis 29,40 je Euro haben.
Tschechische Basketballerinnen gewinnen Europameisterschaft
Tschechiens Basketball-Damen haben erfolgreich Revanche genommen und Russland als Europameister entthront. In einer Neuauflage des EM-Finales von 2003 setzten sich die Tschechinnen am Sonntagabend in Ankara mit 72:70 (31:43) gegen das lange dominierende russische Team durch. Noch zwei Minuten vor dem Ende der spannenden Partie stand es 68:68, zuvor lagen die Russinnen ständig vorn. Vor zwei Jahren in Griechenland hatte Russland das Finale gegen Tschechien noch gewonnen.