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Vaclav Klaus in Reykjavik: Tschechien würde EU-Beitritt Islands begrüßen

Die Tschechische Republik würde es nach Aussage ihres Präsidenten Vaclav Klaus begrüßen, wenn der kleine Inselstaat Island Mitglied der Europäischen Union werden würde. "Gewiss würden wir für den Beitritt stimmen", sagte Klaus nach seinem Treffen mit dem isländischen Premierminister Haldor Asgrimsson am Dienstag in Reykjavik der Nachrichtenagentur CTK. Am Nachmittag besuchte der zu einem dreitägigen Aufenthalt in Island weilende tschechische Präsident gemeinsam mit Ehefrau Livia jenen historischen Ort, an dem sich im Jahre 930 das als das älteste der Welt geltende isländische Parlament Althing konstituiert hat. Außerdem war Klaus im geo-thermalen Kraftwerk in Nesjavellir zu Gast. Zum Auftakt seiner Island-Visite war das tschechische Staatsoberhaupt am Montag in Reykjavik mit seinem isländischen Amtskollegen Olafur Ragnar Grimsson zusammengekommen. Bei den Gesprächen unterstrich Klaus die Bedeutung der wirtschaftlichen Integration im Rahmen der Europäischen Union. Den EU-Beitritt Tschechiens bezeichnete er aus historischen und geografischen Gründen als unumgänglich.

Pegel der Flüsse in Südböhmen gehen nach Überschwemmung wieder zurück

Die Pegelstände der südböhmischen Flüsse, die nach starken und lang anhaltenden Regenfällen in den zurückliegenden Tagen bedrohlich angestiegen waren, sind im Verlauf des Dienstags allmählich wieder zurückgegangen. Dennoch gilt an der Blanice bei Putim, wo das Wasser über die Ufer getreten und Höfe, Gärten sowie Garagen überschwemmt hatte, nach wie vor die höchste Hochwasser-Warnstufe. In anderen Städten und Gemeinden der Region hatte die Feuerwehr tags zuvor mehrere überflutete Keller auspumpen müssen. Auch Räumlichkeiten der Kinderabteilung im Stadtkrankenhaus in Ceske Budejovice / Budweis waren vom nassen Element betroffen gewesen. Die südböhmische Region war bereits von der Hochwasserkatastrophe im August 2002 in hohem Maße heimgesucht worden.

Expertenteam schlägt vor, das Renten-Eintrittsalter in Tschechien anzuheben

Auf eine schrittweise Anhebung des Renten-Eintrittsalters in Tschechien hat sich am Dienstag in Prag die Mehrzahl einer aus Vertretern aller Parlamentsparteien bestehenden Arbeitsgruppe zur Rentenreform geeinigt. Den ersten Überlegungen des Expertenteams zufolge sollen Männer und Frauen nach dem Jahr 2012 mit jeweils 63 Jahren in Rente gehen. In den nächsten zwei Monaten werde man weitere Eckpfeiler des Rentensystems auf den Prüfstand stellen und sie auf ihre Reformierbarkeit überprüfen, erklärte Arbeits- und Sozialminister Zdenek Skromach, der dem parteiübergreifenden Expertenteam vorsteht, am Dienstag vor Journalisten. Die Vertreter von Regierungskoalition und Opposition hatten sich schon Mitte Juni darauf geeinigt, dass die Grundlinien des neuen Rentensystems bis Ende Oktober festgelegt sein sollten. Eine Entscheidung über die Höhe, die Staffelung und die Finanzierung der zukünftigen Renten dürfte noch vor der Parlamentswahl im Sommer 2006 fallen.

Anklage gegen CzeckTek-Organisator Sroub wurde fallengelassen

Die Staatsanwaltschaft im westböhmischen Tachov/Tachau hat am Dienstag die gegen Vaclav Sroub, einem der Organisatoren der Ende Juli veranstalteten Technoparty CzechTek, vorgebrachten Anschuldigungen fallengelassen. Sroub habe keine Straftat begangen, hieß es zur Begründung. Der Fall wurde an die Polizei zur weiteren Ermittlung zurückgegeben.

Umfrage: Über ein Drittel der Tschechen ist zufrieden mit EU-Mitgliedschaft

Mehr als ein Drittel der Tschechen ist zufrieden mit der EU-Mitgliedschaft ihres Landes. Mit dem Vorhaben, eine einheitliche EU-Verfassung einzuführen, sympathisieren 43 Prozent der Bürger. Nahezu die Hälfte der Tschechen gibt jedoch zu verstehen, dass man über die europäische Verfassung überhaupt nicht informiert sei. Die Mehrzahl der Bürger würde daher auch ein Referendum zur EU-Verfassung begrüßen. Das geht aus einer Ende Juni/Anfang Juli durchgeführten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM hervor, deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.

Binnen halbem Jahr: Weitere 10.000 Arbeitsplätze in Textilindustrie abgebaut

Die Anzahl der Beschäftigten in der tschechischen Textil- und Bekleidungsindustrie ist im ersten Halbjahr dieses Jahres um nahezu ein Achtel zurückgegangen. Während Ende des Jahres 2004 von der Assoziation der Textil-, Bekleidungs- und Leder verarbeitende Industrie (ATOK) noch um die 80.000 Arbeitsplätze registriert wurden, so ist deren Anzahl zur Mitte dieses Jahres auf rund 70.000 gesunken. Von der Mehrzahl der abgebauten Arbeitsplätze seien Frauen betroffen, teilte am Dienstag ATOK-Vertreterin Ludmila Halkovova der Nachrichtenagentur CTK auf der Brünner Modemesse Styl und Kabo mit. Noch vor zehn Jahren waren in der tschechischen Textil- und Bekleidungsbranche 150.000 Arbeitnehmer beschäftigt.

Tschechische Währung auf Kurs von 29,62 Kronen je Euro gefallen

Die tschechische Währung ist am Dienstag in ihrem Kurs zum Euro um nicht weniger als 15 Heller gefallen. Zum Geschäftsschluss wurde sie mit einem Wechselkurs von 29,62 Kronen je Euro gehandelt. Auch gegenüber der US-Währung wurde ein Kurssturz auf das Wechselverhältnis von 24,27 CZK/USD registriert. Finanzexperten zufolge ist der Kursverlust der Krone vor allem auf das starke Absacken des ungarischen Forints zurückzuführen, der bereits den zweiten Tag auf die rapide Senkung der einheimischen Zinssätze reagierte.

Mit "La Traviata" wird 13. Verdi-Opernfestival in Prag eröffnet

Mit der Oper "La Traviata" wird am Dienstagabend das 13. Verdi-Festival in der Staatsoper Prag eröffnet. Nachdem das Festival bisher ausschließlich auf die Präsentation der Opern von Giuseppe Verdi beschränkt war, wird das diesjährige Festivalprogramm zum ersten Mal um Werke zwei weiterer italienischer Komponisten erweitert: Gaetano Donizetti und Giacomo Puccini. Mit dem Verdi-Festival knüpft die Staatsoper Prag an die Tradition ihrer Vorgängerbühne an. Im Neuen Deutschen Theater, das im selben Gebäude in der Nähe des Prager Wenzelplatzes seinen Sitz hatte, fanden bereits im Jahr 1899 unter Leitung des damaligen Direktors Angelo Neumann die so genannten Maispiele statt. Ihr Schwerpunkt lag zunächst im musikdramatischen Werk Richard Wagners, bald aber schwenkte man auf Giuseppe Verdi um.