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Präsident Klaus fordert Erklärung der Regierung zu CzechTek

Präsident Vaclav Klaus hat am Montag Innenminister Frantisek Bublan empfangen, um mit ihm über den Polizeieinsatz auf der Technoparty CzechTek am vorvergangenen Wochenende zu sprechen. Dabei übergab Klaus dem Minister ein Schreiben an die Regierung, in dem er abermals eine Erklärung der Umstände des Polizeieinsatzes fordert. Bublan kündigte nach dem Treffen an, dass sich das Kabinett in der kommenden Woche in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause mit den Vorfällen bei der Technoparty befassen werde. Klaus hatte das Vorgehen der Polizei als "groben Fehler" bezeichnet; Bublan verteidigt demgegenüber den Eingriff als angemessen. Premierminister Paroubek kritisierte, dass nicht auch er zu den Gesprächen mit Klaus hinzugezogen wurde.

Über Nachfolger von Kulturminister Dostal soll bis Ende der Woche entschieden werden

Als mögliche Nachfolger des kürzlich verstorbenen Kulturministers Pavel Dostal sind derzeit der Leiter des Kinderfilmfestivals in Zlin, Viteslav Jandak, und der Direktor des tschechischen Pavillons auf der Expo 2005 in Japan, Vladimir Darjanin, in der Auswahl. Premierminister Paroubek traf sich am Montag mit beiden Kandidaten. Jeder habe etwas für sich und beide seien für das Amt qualifiziert, sagte Paroubek nach den Treffen. Bis zum Ende der Woche will Paroubek über den Nachfolger von Dostal entscheiden.

Arbeitslosenquote steigt leicht auf 8,8 Prozent

Die Arbeitslosenquote in Tschechien ist im vergangenen Monat leicht auf 8,8 Prozent gestiegen. Rund eine halbe Million Menschen waren am 31. Juli als arbeitslos registriert, teilte am Montag das Arbeitsministerium in Prag mit. Das sind rund 10.600 Personen oder 0,2 Prozentpunkte mehr als zum Ende des Vormonats. Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichnete ein weiteres Mal die Hauptstadt Prag mit rund drei Prozent; im strukturschwachen Grenzgebiet zu Deutschland hingegen blieb der Wert bei 20 Prozent. Ein Wirtschaftswissenschaftler begründete die Steigerung vor allem mit der Zahl der Schulabgänger.

Tschechen können weiterhin visumsfrei in die Ukraine reisen

Tschechische Bürger können auch in Zukunft ohne Visum in die Ukraine reisen. Nachdem ukrainische Behörden die Visumspflicht für EU-Bürger zunächst bis zum 1. August ausgesetzt hatten, wird diese Regelung nun unbefristet verlängert. Darüber informierte am Montag das tschechische Außenministerium in Prag. Demnach können sich EU-Bürger bis zu 90 Tagen visumsfrei in der Ukraine aufhalten.

Großes Interesse an Ausschreibung zum LKW-Mautsystem

Mehr als 100 Firmen haben bislang die Ausschreibung des Verkehrsministeriums für ein elektronisches LKW-Mautsystem auf tschechischen Autobahnen und Fernstraßen angefordert. Eine Ministeriumssprecherin sagte am Montag, dass an der Ausschreibung außergewöhnliches Interesse bestehe. Angebote für den Auftrag im Umfang von rund 11 Mrd. Kronen, knapp 370 Mio. Euro, können noch bis zum 16. August eingereicht werden. Interesse haben u. a. auch Siemens und Toll Collect bekundet, die das deutsche Mautsystem entwickelt haben. In Tschechien soll die LKW-Maut für Fahrzeuge über 12 Tonnen im Jahr 2007 eingeführt werden.

Tschechische Außenhandelsbilanz endet im Juni mit 7,5 Mrd. Kronen Überschuss

Das tschechische Außenhandelsgeschäft endete im Juni mit einem Überschuss von 7,5 Mrd. Kronen, das sind rund 250 Mio. Euro. Es handelt sich dabei um die beste Juni-Bilanz der tschechischen Geschichte. Zu dem positiven Ergebnis haben vor allem die Exporteure von Computertechnik, Maschinen sowie Automobilen und Verkehrstechnik beigetragen. Das gab am Montag das Tschechische Statistikamt bekannt. Im ersten Halbjahr 2005 konnte Tschechien damit einen Außenhandelsüberschuss von 38 Mrd. Kronen erwirtschaften. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 7,8 Mrd. Kronen verzeichnet worden.

Anstieg der Inflationsrate in Tschechien verlangsamte sich auf 1,7 Prozent

Das Wachstumstempo des jährlichen Anstiegs der Verbraucherpreise in Tschechien hat sich im Juli auf 1,7 Prozent verlangsamt. Im Juni hatte die Inflationsrate nur unwesentlich höher bei 1,8 Prozent gelegen. Dem billigeren Erwerb von Textilien, Obst und Gemüse stand hierbei insbesondere die Steigerung bei den Kraftstoffpreisen entgegen. Die Preise für Dieselkraftstoff seien die höchsten in Tschechien je verzeichneten, die für bleifreies Benzin die höchsten seit Juni 2001, gab am Montag das Tschechische Statistikamt in Prag bekannt.

Zwei Betreuer wegen sexuellen Missbrauchs in Ferienlager verurteilt

Wegen wiederholtem sexuellen Missbrauch von Kindern in einem Ferienlager sind zwei Betreuer am Montag zu Haftstrafen von fünf und sechs Jahren verurteilt worden. Das Gericht in Ostrava / Ostrau sah es als bewiesen, dass die Männer über Jahre hinweg minderjährige Jungen zu sexuellen Handlungen gezwungen und dabei gefilmt hatten. Die Aufnahmen verkauften sie anschließend in der Rotlichtszene. Vor Gericht hatten die Angeklagten beteuert, die Jugendlichen hätten freiwillig mitgemacht. Der Vorsitzende Richter nannte die Beweislage jedoch erdrückend. Die Urteile sind rechtskräftig.

Starke Gewitter in Böhmen - Tscheche stirbt in Kroatien an Blitzschlag

Heftige Gewitter haben am Sonntagnachmittag in Böhmen zu hohen materiellen Schäden geführt und auch Verletzte gefordert. In der südböhmischen Gemeinde Mokrosuky wurden zwei 14-jährige Mädchen von einem Blitz getroffen, der in eine alte Linde einschlug, unter der sie Schutz gesucht hatten. Eines der Mädchen wurde bewusstlos in das Fakultätskrankenhaus in Plzen / Pilsen eingeliefert. Ihr Gesundheitszustand sei sehr kritisch, teilte ein Sprecher der Klinik mit.

Auf Blitzschlag geht vermutlich auch der Großbrand zurück, der am Sonntagabend im örtlichen Elektrizitätswerk im ostböhmischen Opatovice ausgebrochen ist. Dank eines Großeinsatzes der umliegenden Feuerwehren konnte der Brand noch am Abend gelöscht werden. Über die Schadenshöhe wurde bisher noch nichts bekannt.

Bei Karlovy Vary / Karlsbad soll Ganzjahres-Skihalle entstehen

Eine überdachte Kunstschnee-Skihalle soll im westböhmischen Chodov unweit von Karlovy Vary / Karlsbad entstehen. Das berichtet am Montag die Zeitung Mlada fronta Dnes. Das Projekt, das von einem tschechischen Geschäftsmann und ausländischen Investoren getragen wird, soll für bis zu 600 Besucher ganzjähriges Skivergnügen bieten. Die Skihalle wäre die erste ihrer Art in Tschechien und würde etwa 120 Arbeitsplätze schaffen.