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Kontroverse Diskussion um Polizeieinsatz bei CzechTech

Kontrovers diskutiert wird in Tschechien weiterhin der Polizeieinsatz bei der Auflösung der Technoparty CzechTech am Wochenende unweit der westböhmischen Stadt Tachov. Präsident Klaus bezeichnete das harte Vorgehen von 1200 Polizisten gegen rund 5000 Raver, bei dem es auf beidem Seiten etwa 100 Verletzte gab, als "groben Fehler". Kritik kam auch von Vertretern der in der Regierung vertretenen Freiheitsunion (US-DEU). Die oppositionelle ODS forderte den Rücktritt von Innenminister Frantisek Bublan und sprach von einem politisch motivierten Einsatz. Bublan wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte die Party-Teilnehmer, von Anfang an die Kommunikation mit der Polizei verweigert zu haben. Ein Polizeisprecher sagte, die Einsatzkräfte seien von der Gewaltbereitschaft der Techno-Fans überrascht worden. Premierminister Paroubek bedauerte die Vorfälle, warf der ODS aber zugleich Populismus vor. Bei dem Einsatz sei es laut Paroubek um den Schutz der tschechischen Rechtsordnung gegangen. Am Montagnachmittag versammelten sich wie bereits am Tag zuvor tausende vorwiegend junger Gegner des Polizeieinsatzes vor dem Prager Innenministerium. Für Mittwoch sind weitere Proteste angekündigt.

Staatshaushalt im Juli erstmals seit 1999 wieder im Plus

Die staatliche Haushaltsbilanz der Tschechischen Republik endete im Juli mit einem Überschuss von 10,3 Mrd. Kronen, das sind rund 300 Mio. Euro. Es handelt sich dabei um das beste Juli-Ergebnis seit acht Jahren und den ersten positiven Bilanzabschluss seit 1999. Das gab am Montag der Sprecher des Finanzministeriums Marek Zeman bekannt. Der Gesamtumfang des Juli-Haushaltes betrug knapp 500 Mrd. Kronen, etwa 16,5 Mrd. Euro.

Militärnachrichtendienst unter Kontrolle des Parlamentes

Die tschechische Armee verfügt seit Montag nur noch über einen Nachrichtendienst. Ein Gesetz, das mit dem ersten August in Kraft trat, regelt die Zusammenlegung der zwei bisher existierenden Militärnachrichtendienste. Die wichtigste Veränderung sei, dass damit auch die Auslandsaufklärung unter die Kontrolle des Parlamentes gelange, meldet die Nachrichtenagentur CTK. Bislang stand der entsprechende Dienst unter Kontrolle des Verteidigungsministers.

Abfallproduktion in Tschechien leicht steigend

In der Tschechischen Republik wurden im vergangenen Jahr 29,4 Mio. Tonnen Abfall produziert, das ist eine Million Tonnen mehr als 2003. 90 Prozent davon entfallen auf Firmen und Betriebe, der Rest ist kommunaler Abfall. Auch die Produktion gefährlicher Abfälle hat weiter zugenommen. Das geht aus Angaben des Tschechischen Statistischen Amtes hervor. Trotz des aktuellen Zuwachses hat sich die Situation nach den den Zahlen des Statistischen Amtes in den vergangenen Jahren aber deutlich verbessert.

Ahold übernimmt die tschechischen Julius-Meinl-Märkte

Die niederländische Einzelhandelsgesellschaft Ahold übernimmt alle 67 Julius-Meinl-Supermärkte in Tschechien. Ahold betreibt in Tschechien die Einzelhandelsketten Albert und Hypernova. Mit der Übernahme der Meinl-Märkte erhöht Ahold die Zahl seiner Filialen in Tschechien auf nahezu 300 und stärkt damit bedeutend seine Stellung auf dem tschechischen Markt. Die Supermärkte sollen der Albert-Kette angegliedert werden. Über den Kaufpreis gab Ahold nichts bekannt.

Außenministerium erwartet rumänischen Haftbefehl gegen tschechischen Geschäftsmann

Das tschechische Justizministerium erwartet, dass rumänische Behörden einen internationalen Haftbefehl gegen den tschechischen Unternehmer Frantisek Priplata erlassen werden. Priplata war im Juni in Rumänien wegen Anstiftung zum Mord an einem Gewerkschaftsführer zu acht Jahren Haft verurteilt worden, konnte sich am Wochenende jedoch nach Tschechien absetzen. Die Flucht begründete der Unternehmer mit Befürchtungen um sein Leben und Misstrauen gegen die rumänische Justiz. Zugleich betonte er seine Unschuld. Das tschechische Außenministerium hatte bereits zuvor mit rumänischen Behörden über eine Verbüßung der Haftstrafe in Tschechien verhandelt. Ein Sprecher des Außenministeriums bezeichnete die Situation als außerordentlich kompliziert.

Vier tschechische Urlauber sterben bei Verkehrsunfall in Spanien

Vier Tschechen sind am Montag bei einem Autounfall in Spanien getötet worden. Sie waren nach Angaben der Polizei im Westen des Landes mit ihrem Auto auf der Nationalstraße zwischen Avila und Salamanca gegen einen Lastwagen geprallt. Die vier Tschechen seien auf der Stelle tot gewesen, teilte die Polizei in Avila mit. Über die Ursache des Unfalls wurde zunächst nichts bekannt.

Deutsche Erbin übergibt historische Dokumente an Museum in Cheb / Eger

Das Museum der westböhmischen Stadt Cheb / Eger konnte am Montag einen Bestand an Fotografien aus dem Nachlass des Architekten Julius Ernst Jonas entgegennehmen. Die Aufnahmen dokumentieren die von Jonas geleiteten Ausgrabungen an der Burg in Cheb aus dem Jahr 1911 und wurden dem Museum von einer Erbin des Architekten aus Brandenburg zur Verfügung gestellt. Die damaligen Ausgrabungen stellten die bislang umfangreichste Untersuchung der Burganlage dar, sagte heute die Leiterin des Museums, Eva Dittertova. Die Dokumente sollen in Zukunft in die Ausstellung aufgenommen werden.

Tschechisches Budweiser Bier bald auch in China

Der südböhmische Brauerei Budweiser / Budvar kann ihr Bier in Zukunft auch in China verkaufen. Das meldete die Tageszeitung Mlada fronta Dnes in ihrer Wochenendeausgabe. Nach einem sechsjährigen Streit mit dem amerikanischen Braukonzern Anheuser-Busch habe das chinesische Amt für Industrie und Handel zu Gunsten der tschechischen Firma entschieden, gab der Sprecher von Budvar Petr Samec bekannt. Die Amerikaner haben jedoch noch die Möglichkeit zur Berufung, sagte Samec weiter. Der Streit zwischen Budvar und Anheuser-Busch um den Markennamen Budweiser dauert seit 1906. Weltweit sind zurzeit rund 40 Rechtstreitigkeiten sowie rund 70 Patentverfahren offen.

Speerwurf-Weltrekordhalter Jan Zelezny verzichtet auf WM-Start

Der tschechische Speerwurf-Weltrekordler Jan Zelezny wird wegen einer Fußverletzung nicht an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft teilnehmen, die vom 6. bis 14. August in Helsinki stattfindet. Nach einer Achillessehnen-Operation sei die Heilung nicht wie erhofft fortgeschritten, sagte der 38-Jährige am Montag in Brno / Brünn. Bei seinem Saison-Debüt Mitte Juli in Thessaloniki hatte der dreifache Olympiasieger und Weltmeister mit 83,43 Metern noch eine starke Leistung gezeigt. Vergangene Woche habe er aber gespürt, dass die im Mai operierte Sehne nicht ausreichend in Ordnung sei, begründete Zelezny seinen Rückzug.