Nachrichten
Gedenktafel für sudetendeutsche Opfer in Usti nad Labem
Am Sonntag Nachmittag wurde im nordböhmischen Usti nad Labem /Aussig eine Gedenktafel angebracht, mit der an das Nachkriegsmassaker gegenüber den Sudetendeutschen vom 31. Juli 1945 erinnert wird. Die Tafel sei an der dortigen Edvard-Benes-Brücke befestigt worden, meldete die tschechische Nachrichtenagentur CTK. An dem Festakt nahmen rund 300 Leute teil, unter anderem auch Politiker, Historiker von beiden Seiten sowie Vertreter von deutsch-tschechischen Organisationen. Die Stadt schließe damit ein Kapitel der neuzeitlichen Geschichte, sagte der Bürgermeister von Usti nad Labem, Petr Gandalovic. Genau vor 60 Jahren haben Mitglieder paramilitärischer Einheiten an der dortigen Elbbrücke zahlreiche deutsche Zivilisten getötet. Nach Schätzungen der Historiker starben rund 50 Personen, weitere ertranken im Fluss, ihre Körper wurden im Flussstrom nach Sachsen getrieben.
Demonstranten kritisierten den Polizeieingriff bei der Techno-Party
Das Einschreiten der Polizei vom Freitag und Samstag bei der größten tschechischen Techno-Party CzechTek in der Nähe der westböhmischen Stadt Tachov hat für Diskussionen gesorgt. Der Eingriff der Polizei sei nicht angemessen gewesen, äußerten sich am Sonntag Nachmittag mehrere Hundert Demonstranten im Prager Stadtzentrum. Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek sowie der Innenminister Frantisek Bublan halten die Reaktionen der Polizei jedoch für richtig, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Polizeiangaben zufolge wurden bei der Aktion insgesamt 100 Personen auf beiden Seiten verletzt, die Polizei nahm acht Party-Teilnehmer fest. Die Organisatoren hatten das Privatgrundstück, an dem die Party stattgefunden hat, zwar gemietet, aber die Eigentümer der anliegenden Grundstücke hätten eine Strafanzeige aufgegeben, bestätigte die Sprecherin der westböhmischen Polizei Jolana Cihova. Nach den Angaben der Polizei waren zirka 5.000 Techno-Fans vor Ort, rund 1.000 Polizeibeamte haben das Grundstück geräumt.
Tschechien übernahm das Kommando in Kosovo
Die tschechischen Soldaten haben am Sonntag das Kommando über dem mittleren Teil von Kosovo von Finnland übernommen. Tschechien werde die Führung der internationalen Truppe vor Ort für ein Jahr behalten, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Von der Seite der Verbündeten Tschechiens sei dies ein Beweis des Vertrauens und der Fähigkeit der tschechischen Armee, sagte der tschechische Verteidigungsminister Karel Kühnl, der an dem Festakt auf dem Stützpunkt in Camp Ville teilgenommen hat. Tschechien ist der erste von "neuen" NATO-Mitgliedstaaten, dem auf dem Balkan eine Führung des internationalen Kontingents überlassen wurde.
Erweiterung der zahlungspflichtigen Straßen in Tschechien
Das tschechische Verkehrsministerium wird ab September neue Straßenabschnitte auf die Liste der zahlungspflichtigen Kommunikationen aufnehmen. Bisher mussten die Autofahrer für die Nutzung des 712 Kilometer langen Netzes der tschechischen Autobahnen und Schnellstraßen eine Autobahnvignette haben. Die geplante Erweiterung betrifft weitere 18 Straßenabschnitte, sagte die Sprecherin des Verkehrsministeriums Marcela Svejnohova am Freitag. Die Jahresmarke kostet für Autofahrer 900 Kronen (umgerechnet 30 Euro), es können jedoch auch Marken für 14 sowie 60 Tage erworben werden.
Ausstellung über Germanen in Böhmen
Das Bergbaumuseum in mittelböhmischen Pribram wird am kommenden Dienstag die Ausstellung "Letzte Germanen in Böhmen" eröffnen. Die Besucher werden dabei neue Forschungsergebnisse in der Archäologie über die letzten Germanen und die ersten Slawen im sechsten Jahrhundert sehen können, sagte der Autor der Ausstellung Rastislav Koreny der Nachrichtenagentur CTK. Die Germanen hatten die Gebiete des böhmischen Talkessels für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe genutzt. Die Ereignisse im fünften und sechsten Jahrhundert haben sie jedoch dazu gezwungen, Böhmen zu verlassen, da zu dieser Zeit sehr viele Völker und Stämme über den ganzen Kontinent gewandert sind.
Medaillen für Tschechen bei der Weltmeisterschaft im Schreibmaschinenschreiben
Tschechische Repräsentanten haben bei der Weltmeisterschaft in der Informationsverarbeitung in Wien Punkte gesammelt. Von 76 Medaillen unter anderem in den Disziplinen wie Schreibmaschinenschreiben oder Stenographie haben Tschechen 37 Stück nach Hause gebracht. Die nächste Meisterschaft werde in zwei Jahren in Prag stattfinden, gab der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Interinfo, Jaroslav Zaviacic, am Sonntag bekannt. Bei der Meisterschaft wird die Genauigkeit und Geschwindigkeit der Arbeit mit Texten sowie das Abschreiben bewertet. Tschechen gehören regelmäßig zu den Preisträgern bei genannten Disziplinen, den Weltrekord in der Anzahl der Schläge pro Minute hält mit 928 Schlägen die Tschechin Helena Matouskova.