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Tschechische Politiker und Künstler verabschieden sich von Pavel Dostál

Im Gebäude des Prager Nationaltheaters haben sich am Donnerstag während der offiziellen Trauerveranstaltung für den verstorbenen Pavel Dostál führende Vertreter der tschechischen Polit- und Kulturszene vom 62 Jahre alt gewordenen Kulturminister des Landes verabschiedet. Vom verstorbenen Politiker verabschiedeten sich sowohl Staatspräsident Václav Klaus als auch Premierminister Jirí Paroubek. Unter den Trauergästen waren ebenso Ex-Präsident Václav Havel sowie die ehemaligen Ministerpräsidenten Milos Zeman, Vladimír Spidla und Stanislav Gross. Regierungschef Paroubek verglich Dostal in seiner Abschiedsrede mit den französischen dekadenten Dichtern des 19. Jahrhunderts. "Er war kein Waisenknabe, sondern ein Aufrührer und Rebell", sagte Paroubek. Von Seiten der tschechischen Künstler hielten Jirina Jiraskova und Tomas Töpfer emotionale Abschiedsreden.

STEM: Verstorbener Dostal geht als populärster Landespolitiker

Auch in der Zeit seines letzten Endes nicht erfolgreichen Kampfes gegen sein Krebsleiden blieb Pavel Dostal der populärste Politiker der Tschechischen Republik. Der am Sonntag im Brünner Universitätskrankenhaus verstorbene Kulturminister erhielt bei einer von der Gesellschaft STEM in der ersten Julihälfte durchgeführten Umfrage von 74 Prozent der befragten Tschechen das Vertrauen. Dem zweitplazierten Premierminister Jiri Paroubek vertrauen 63 Prozent der Befragten, Mit 52 Prozent komplettiert Finanzminister Bohuslav Sobotka den "Triumph" sozialdemokratischer Regierungspolitiker auf dem dritten Platz. Dieses Ergebnis schlägt sich auch bei der Anfang Juli beendeten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM nach den Wahlreferenzen der Parteien nieder, nach der die Sozialdemokraten (CSSD) um weitere zwei Prozent gegenüber dem Vormonat zugelegt haben. Mit 18 Prozent liegt die CSSD nun wieder vor den Kommunisten und nur noch knapp zehn Prozent hinter den oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) auf Platz 2. Mit 27,5 Prozent hat die ODS hingegen die 30-Prozent-Marke seit Mai erstmals wieder klar verfehlt.

Sender RFE/RL wird 2007 in den zehnten Prager Stadtbezirk umziehen

Der neue Sitz des amerikanischen Rundfunksenders Radio Free Europa/Radio Liberty (RFE/RL) wird sich voraussichtlich ab Ende des Jahres 2007 im zehnten Prager Stadtbezirk befinden. Darüber informierte die Sprecherin des Senders Anna Raus am Donnerstag die Nachrichtenagentur CTK, wobei sie darauf verwies, dass man unmittelbar vor der Unterzeichnung eines 15-jährigen Mietvertrages stehe, der die Option einer Verlängerung um jeweils weitere zehn Jahre beinhalte. Wegen der seit dem 11. September 2001 eminent gestiegenen Terrorgefahr gegen amerikanische Einrichtungen unterliegt der jetzige, in der Prager City befindliche Standort des Senders besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen. Diese Maßnahmen beeinträchtigen jedoch das Stadtbild und vergrößern die unmittelbare Gefahr für die Touristen, die über den in der Nähe liegenden Wenzelsplatz strömen. Daher hatten sich die tschechische Regierung und die Leitung des Senders schon seit Monaten um ein neues Rundfunkgebäude bemüht.

CNB sieht höhere Inflation bei bleibendem Wirtschaftswachstum voraus

Die Tschechische Nationalbank (CNB) hat am Donnerstag allen Erwartungen zufolge den Leitzinssatz auf dem Niveau von 1,75 Prozent belassen, was bedeutet, dass Tschechien nach Schweden die niedrigsten Zinssätze in den Ländern der Europäischen Union aufweist. Laut Aussage von CNB- Vizegouverneur Ludek Niedermayer werde das auch einige Quartale noch so bleiben. Demgegenüber erwarte die Nationalbank ein Ansteigen der Inflationsrate innerhalb des nächsten Jahres in einem Ausmaß von 2,1 bis 3,5 Prozent. Bei ihrer letzten Prognose im April gingen die Finanzexperten von Tschechiens zentralem Bankhaus noch von einer Rate von 1,3 bis 2,7 Prozent aus. Die CNB-Prognosen für das Wirtschaftswachstum des Landes blieben hingegen unverändert. Hier rechnen die Finanzstrategen mit einem Zuwachs von 3,7 bis 4,5 Prozent für dieses Jahr und einem Anstieg von 3,3 bis 5,1 Prozent7 für nächstes Jahr. Relativ erfreulich seien auch die Aussichten auf das zu erwartende Defizit des Staatshaushalts, hieß es. Gegenüber dem bewilligten Finanzloch von 83,6 Milliarden Kronen werde das Haushaltsdefizit seinen Einschätzungen zufolge am Jahresende bei unter 50 Milliarden Kronen liegen, sagte Niedermayer. Dies zeichne sich aufgrund des bisherigen Wirtschaftens des Staates ab, anhand dessen der Haushalt auch Ende Juli noch einen leichten Überschuss aufweise, erklärte der Vizegourverneur.

Tschechische Währung weist stabilen Kurs von 30,16 Kronen/Euro auf

Die tschechische Währung wurde am Donnerstagnachmittag mit einem Wechselkurs von 30,16 Kronen pro Euro notiert und hat damit ihren stabilen Wert in der Ferienzeit bestätigt. Gegenüber der US-Währung stieg ihr Kurs nach anfänglichen Verlusten auf das Verhältnis von 24,88 Kronen je Dollar an. Der Kurs der Währung werde sich auch in den kommenden Tagen in einem Band von 30,15 bis 30,25 Kronen je Euro bewegen, hieß es seitens von Finanzexperten.

Größte Techno-Party des Jahres steht in Tschechien vor der Tür

Die vermutlich größte Tanzaktion in Tschechien, die so genannte Techno-Party CzechTek 2005, wird ab Freitag auf einem noch unbekannten Privatgrundstück stattfinden. Laut der über das Internet verbreiteten Angaben soll die Party legal und mit Erlaubnis des Besitzers vorbereitet worden sein. Diese Angaben ließen sich laut Auskunft von Polizeipräsidiumssprecherin Blanka Kosinova weder bestätigen noch dementieren, da bisher niemand als offizieller Veranstalter der Party in Erscheinung getreten sei. So wie in den zurückliegenden Jahren wird der Ort der Veranstaltung von den Ravern bis zum letzten Moment geheim gehalten.

Wetter: Prag, Pilsen und Budweis vermelden neue Hitzerekorde für 28. Juli

In der tschechischen Städten Prag, Pilsen und Ceske Budejovice/Budweis wurden am Donnerstag neue Temperaturrekorde für den 28. Juli gemessen. Der höchste Tageswert wurde dabei in Pilsen mit 36, 6 Grad Celsius erreicht. In Budweis stieg die Quecksilbersäule auf bis zu 35,4 Grad und in Prag auf bis zu 34,7 Grad Celsius an. Damit wurden in Budweis und in Prag die bisherigen, aus dem Jahre 1933 stammenden Höchstwerte um 0,6 bzw. 0,1 Grad Celsius überboten. Der Pilsener Rekordwert aus dem Jahr 1969 wurde um 0,9 Grad Celsius übertroffen. Die weiteren Wetteraussichten: Auch am Freitag wird in ganz Tschechien wieder heißes und zum Teil schwülwarmes Wetter mit Tageshöchstwerten von über 30 Grad Celsius erwartet. Am Samstag soll es dann aufgrund von Wärmegewittern zu örtlichen Abkühlungen kommen.