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Kulturminister Pavel Dostal erliegt seinem Krebsleiden

Der tschechische Kulturminister Pavel Dostal ist tot. Der 62-jährige sozialdemokratische Politiker erlag am Sonntag in der Universitätsklinik Brno / Brünn einem Krebsleiden, gegen das er seit dem vergangenen Herbst ankämpfte. Das bestätigte am Sonntagmorgen Regierungssprecherin Lucie Orgonikova. Dostals Gesundheitszustand hatte sich zum Ende der vergangenen Woche rapide verschlechtert.

Dostal, der seit 1998 das Kulturressort führte, war einer der respektiertesten und beliebtesten Politiker Tschechiens und der dienstälteste Minister der Regierung. Seine Laufbahn hatte er in den 60er Jahren als Theaterautor und Regisseur begonnen. Wegen seiner regimekritischen Haltung war Dostal vor der Wende von 1989 mit einem Publikationsverbot belegt und musste unter anderem als Kranfahrer und Leichenwäscher arbeiten. In die Politik kam Dostal über das Engagement in Bürgerbewegungen in der Wendezeit.

Politiker aller Parteien würdigten Dostal als aufrechten und streitbaren Demokraten. Premierminister Paroubek sagte, Dostal sei ein herausragender Mensch sowie ein bedeutender Diener des Staates und Minister gewesen. Ihre Betroffenheit drückten unter anderem auch Präsident Klaus, sein Amtsvorgänger Vaclav Havel sowie Ex-Premier Zeman aus.

Tod von Pavel Dostal bringt Regierungsmehrheit in Gefahr

Der Tod von Pavel Dostal wirft auch Fragen über die Zukunft der Regierungskoalition auf, die im Abgeordnetenhaus über die geringstmögliche Mehrheit von nur einer Stimme verfügt. Für den Sozialdemokraten Dostal wird Jana Hamplova ins Abgeordnetenhaus nachrücken, die im vergangenen Jahr im Streit aus der CSSD ausgetreten war. Am Sonntag erklärte Hamplova jedoch, dass sie die Regierung unterstützen werde und sich der sozialdemokratischen Fraktion anschließen wolle.

Diplomaten suchen in Ägypten weiter nach tschechischen Opfern der Anschläge

Tschechische Diplomaten haben am Sonntag in Ägypten weiterhin die Krankenhäuser um Scharm el Scheich auf mögliche weitere tschechische Opfer der Bombenanschläge überprüft, bei denen am Samstag 88 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden waren. Bislang wurde der Tod eines 23-jährigen Tschechen bestätigt. Da die tschechischen Reiseagenturen keine Vermissten melden, geht der Botschafter der Tschechischen Republik in Ägypten Jakub Karfik aber nicht davon aus, dass sich die Zahl der tschechischen Opfer noch weiter erhöhen wird.

Auf dem Prager Flughafen Ruzyne sind am frühen Sonntagmorgen in einer Sondermaschine rund 100 tschechische Touristen aus Scharm el Scheich eingetroffen. Eine weitere Sondermaschine wird am Montag erwartet. Die Fluggesellschaft CSA hatte erklärt, kurzfristig bis zu 600 Touristen aus Ägypten zurückholen zu können. Nach Angaben von Außenminister Cyril Svoboda befinden sich derzeit rund 1500 bis 2000 tschechische Touristen in dem betroffenen Gebiet. Für Angehörige hat das Außenministerium eine Telefon-Hotline eingerichtet.

Tschechische Justiz erhebt Korruptionsanklage gegen ODS-Senator

Im Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an nordböhmischen Energieunternehmen durch die Leipziger Verbundnetz Gas AG (VNG) hat die tschechische Staatsanwaltschaft Anklage wegen Korruption gegen einen Abgeordneten erhoben. Der Senator sei dringend verdächtig, für die Vermittlung des Geschäfts von unbekannter Seite illegal etwa 1,2 Millionen Euro erhalten zu haben, berichtete die Tageszeitung Pravo am Sonntag. Der beschuldigte 55-jährige ODS-Politiker wie auch die VNG wiesen die Vorwürfe zurück.

Fußball: Sigma Olomouc wirft Borussia Dortmund aus UI-Cup

Mit einem 0:0 haben sich im UI-Cup am Samstagabend in Olmütz Sigma Olomouc und Borussia Dortmund getrennt. Nach einem 1:1 im Hinspiel warf der tschechische Erstligist damit die Dortmunder vor ausverkauftem Stadion aus dem Wettbewerb und sicherte sich Aufstieg ins Halbfinale. Am 27. Juli treffen die Olmützer nun auf den Hamburger SV.

Kälteste Nacht des Sommers - Frost in der Region Karlsbad

Im Landkreis Karlovy Vary / Karlsbad erlebten die Menschen am Wochenende die kälteste Nacht seit Sommerbeginn. Das Quecksilber fiel in der Nacht zu Sonntag an mehreren Stellen unter den Gefrierpunkt; in dem Erzgebirgsort Sindelova wurden gar Temperaturen von minus fünf Grad Celsius gemessen. Das gab am Sonntag das Tschechische Hydrometeorologische Institut in Pilsen bekannt. Der Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperatur könne demnach örtlich bis zu 30 Grad betragen.