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Paroubek verkürzt Japan-Besuch wegen Treffens mit Chinas Präsidenten
Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek wird bei seiner derzeitigen Fernost-Reise seinen Besuch in Japan um einen Tag verkürzen und bereits am Samstag nach China weiterreisen. Grund dafür ist ein kurzfristig angebotenes Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao. "Es wäre ein Fehler, die Möglichkeit zu einem Gespräch mit dem zweitmächtigsten Mann der Welt nicht auszunutzen, sagte Paroubek und erklärte, auch das Thema Menschenrechte ansprechen zu wollen. Außerdem trifft am Sonntag Finanzminister Bohuslav Sobotka in China ein, wo er an der bereits am Samstag beginnenden sechsten Asiatisch-Europäischen Versammlung teilnehmen wird. Paroubek war am Dienstag zu einem achttägigen Besuch nach Japan und China aufgebrochen. Am Donnerstag war er u. a. mit dem japanischen Kaiser Akihito zusammengetroffen.
Tschechische Persönlichkeiten unterzeichneten Aufruf "Wir kämpfen für Europa!"
Mehrere Dutzend Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Tschechien haben einen Aufruf mit der Losung "Wir kämpfen für Europa!" unterzeichnet, der von der hiesigen Partei der Europäischen Demokraten initiiert worden war. Im dem Aufruf wird für eine Stärkung der Werte im einem vereinten Europa sowie für die gemeinsame Abstimmung aller Europäer zum EU-Verfassungsvertrag mittels eines Referendum geworben. In einem schnellen Beginn von sozial verträglichen Reformen und der Schaffung eines Raumes für öffentliche Diskussionen sieht zudem der Vorsitzende der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD), Stanislav Gross, den Weg aus der gegenwärtigen EU-Krise nach den gescheiterten Verhandlungen zum europäischen Haushalt und den nicht erfolgreichen Referenden zur EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden. Das erklärte Gross am Freitag auf der Tagung der sozialdemokratischen und sozialistischen EU-Parteien in Wien.
Tschechische Abgeordnete geben gleichgeschlechtlicher Partnerschaft eine Chance
Die gleichgeschlechtliche Partnerschaft wird möglicherweise auch bald in Tschechien offiziell anerkannt werden. Das Prager Abgeordnetenhaus hat am Freitag einen entsprechenden Gesetzentwurf passieren lassen und ihn zur Behandlung in die Ausschüsse weitergeleitet. Danach werde die untere Parlamentskammer über diesen Entwurf abstimmen, hieß es. Des Weiteren haben die Abgeordneten eine Novelle verabschiedet, anhand der es in Zukunft möglich sein soll, den Missbrauch von Beschwerden nach erfolgter Ablehnung des Asylantrags auf ein normales Maß zu begrenzen. Abgewiesen wurde hingegen der Vorschlag des Vorsitzenden der Christdemokratischen Volksunion (KDU-CSL), Miroslav Kalousek, nach einer Aufhebung der Freiflüge für Abgeordnete im Inland und einer Kürzung der Diäten bei Auslandsreisen.
Parlamentsabgeordneter Hojdar aus CSSD ausgeschlossen
Der Prager Abgeordnete und Vorsitzende des parlamentarischen Wirtschaftsausschusses Josef Hojdar ist am Donnerstag auf Beschluss einer außerordentlichen Kreisversammlung in Most / Brüx aus der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) ausgeschlossen worden. Grund waren Verstöße gegen das Parteistatut bei der Wahl zum Vorsitz des örtlichen Parteiverbandes. Parteichef Stanislav Gross erklärte, dass er die Entscheidung akzeptiere, sie aber nicht für glücklich halte. Die Regierungskoalition unter Führung der Sozialdemokraten verfügt im Parlament nur über eine Stimme Mehrheit. Hojdar, der gegen die Entscheidung Berufung einlegen will, hat angekündigt, die Koalition auch weiterhin zu unterstützen.
Ex-CSSD-Chef Zeman: Ausschluss Hojdars war ein Fehler
Der Ausschluss des Abgeordneten Josef Hojdar war ein Fehler, er hätte in der Partei bleiben sollen. Das erklärten am Freitag der ehemalige Parteichef der tschechischen Sozialdemokraten Milos Zeman, der Vizevorsitzende der Partei, Finanzminister Bohuslav Sobotka, und der sozialdemokratische Abgeordnete, Ex-Außenminister Jan Kavan in Gesprächen mit Journalisten. Zeman sagte außerdem, dass Hojdar zu den aktivsten sozialdemokratischen Gesetzgebern zähle und er daher dessen Ausschluss sehr bedauere. Mehr zu diesem Thema hören Sie im "Tagesecho".
Tschechische VW-Tochter Skoda beginnt mit Montage in Kasachstan
Der tschechische PKW-Hersteller Skoda, eine Tochter des VW-Konzerns, hat am Freitag mit der Montage seines Modells Octavia in Kasachstan begonnen. Wie viele Fahrzeuge das Unternehmen dort jährlich herstellen wolle, sei noch unklar, sagte Skoda-Sprecher Jaroslav Cerny der Prager Nachrichtenagentur CTK. Zunächst wolle man bis Ende August den Probebetrieb beenden. Der erste Wagen für den kasachischen Markt werde vermutlich im September vom Band rollen. Skoda habe das am Freitag hergestellte erste Auto dem kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew geschenkt, sagte Cerny. Skoda produziert außer in Tschechien und Kasachstan auch in Indien, Bosnien und der Ukraine und plant die Herstellung in China.
Rund 1000 "Hell´s Angels" in Prag - Polizei in Alarmbereitschaft
Die Polizei an der deutsch-tschechischen Grenze hat am Freitag rund 100 Angehörigen der Rocker-Vereinigung "Hell´s Angels", die zu einer "Welt-Konferenz" der Organisation nach Prag unterwegs waren, die Einreise verweigert. Grund seien Drogen- und Waffenfunde sowie unvollständige Dokumente gewesen, sagte ein Behördensprecher in Plzen / Pilsen. Die meisten Fahrer hätten aber passieren können. Am Abend hätten sich schätzungsweise 1000 "Hell´s Angels"-Mitglieder auf einem Campingplatz im Norden von Prag aufgehalten, sagte der Sprecher. Die Polizei sei mit einem Großaufgebot vor Ort. Von Zwischenfällen war zunächst nichts bekannt. Wegen der an den sächsisch-böhmischen Übergängen durchgeführten umfassenden Kontrollen rieten die tschechischen Behörden, sich das gesamte Wochenende auf lange Wartezeiten einzurichten. Dies sei jedoch am größten Übergang aus Bayern in Rozvadov nicht zu befürchten. Hier habe man für die "Hell´s Angels" eine spezielle "Prüfzone" eingerichtet, hieß es. Zudem hätten die deutschen Behörden angekündigt, Motorradfahrer bereits 15 Kilometer vor der Grenze zu kontrollieren.
Und hier noch ein Blick auf die Wetterkarte:
Für dieses Wochenende rechnen die Meteorologen auch in Tschechien mit teilweise tropischen Temperaturen von bis zu 33 Grad Celsius am Samstag und von bis zu 27 Grad Celsius am Sonntag. Der leichten Abkühlung zum Sonntag sollen entsprechende Wärmegewitter vorangehen. Es wird empfohlen, dass Kinder bis 20 kg rund 1,5 Liter und Erwachsene bis zu drei Liter Flüssigkeit täglich zu sich nehmen sollten.