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EU-Verfassung unterstützt derzeit nur ein Fünftel der Tschechen
Nach der Ablehnung der EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden überwiegen auch in Tschechien die Gegner des Dokuments. Den Verfassungsvertrag lehnen derzeit 29 Prozent der Tschechen ab, für eine Annahme sprechen sich demgegenüber nur 19 Prozent aus. Mehr als ein Viertel der Befragten gab an, dass ihnen die Verfassung gleichgültig sei, ein weiteres Viertel hält eine Verabschiedung der EU-Verfassung in der gegenwärtigen Situation für überflüssig. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die die Tageszeitung Mladá fronta Dnes in ihrer Montagsausgabe veröffentlicht. Vor den Referenden in Frankreich und den Niederlanden hatten sich im April noch 58 Prozent der Tschechen für die EU-Verfassung ausgesprochen. Unmittelbar nach den beiden Abstimmungen war die Zustimmungsrate auf ein Drittel gesunken.
EU-Außenminister berieten über Kuba-Politik
Die Außenminister der Europäischen Union haben am Montag in Luxenburg unter anderem über die Haltung der EU gegenüber dem kommunistischen Kuba diskutiert. In einer gemeinsamen Erklärung wurde Kuba schließlich wegen der Verletzung von Menschenrechten scharf kritisiert. Eine Wiederaufnahme der diplomatischen Sanktionen, die im Januar dieses Jahres unterbrochen worden waren, wurde jedoch nicht beschlossen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK gestaltete sich die Debatte vor allem auf Druck der tschechischen Delegation länger als erwartet. Außenminister Cyril Svoboda sagte im Anschluss an die Beratungen, dass das Thema Menschenrechte zu einem vorrangigen Kapitel der EU-Politik gemacht wurde. Jeder Politiker der Union, der nach Kuba reise, müsse dieses Thema nun ansprechen, heißt es.
Strompreise in Tschechien steigen um bis zu 30 Prozent
Elektrizität wird in Tschechien bald teurer werden. Das bestätigte der größte tschechische Energieversorger, die Gesellschaft CEZ. Der Preisanstieg soll demnach sowohl Haushalte als auch Gewerbe und Industrie betreffen. Auch der stellvertretende Minister für Industrie und Handel, Martin Pecina, geht davon aus, dass die Strompreise in den nächsten vier Jahren um bis zu 30 Prozent steigen werden. Grund dafür sei der notwendige Bau neuer Kraftwerke. Auf den Energieversorger CEZ entfallen rund drei Viertel der tschechischen Stromerzeugung. Rund ein Drittel der Produktion ist für den Export bestimmt. Der Gewinn lag im vergangenen Jahr bei 12,4 Milliarden Kronen, das sind rund 413 Millionen Euro.
Universitäten Budweis und Linz verstärken Zusammenarbeit
Die Südböhmische Universität in Ceské Budejovice (Budweis) und die Johannes Kepler Universität im oberösterreichischen Linz wollen ihre bisherige Zusammenarbeit weiter ausbauen. Die Rektoren beider Hochschulen haben am Montag in Linz ein entsprechendes Übereinkommen unterschrieben. So soll etwa künftig an beiden Universitäten das gemeinsame Studienfach Biochemie angeboten werden. Die Studierenden werden abwechselnd in Budweis und Linz die Lehrveranstaltungen besuchen, die Abschlussprüfung werden sie in englischer Sprache ablegen. Auch im Bereich Wirtschaftswissenschaften wollen die Universitäten enger zusammenarbeiten.
Krankenhaus unterbricht Bilderausstellung wegen Einlieferung einer Romni
In einer Klinik für Krebskranke in der südmährischen Stadt Brno (Brünn) wurde eine Bilderausstellung wegen der Einlieferung einer Roma-Patientin vorübergehend unterbrochen. Das berichtet die am Montag erschienene Ausgabe des Wochenmagazins Týden. Vertreter des Krankenhauses sowie der Galerie, die die dortige Ausstellung veranstaltet hat, hätten gefürchtet, dass die Besucher der Patientin die Bilder stehlen könnten, heißt es. Die Werke wurden in ein Lager geschafft, nach der Entlassung der Patientin würden sie wieder an ihren Platz zurückkehren. Eine Sprecherin des Krankenhauses gab an, sie hätte beobachtet, wie sich die Besucher der Romni die Bilder angesehen hätten. Zitat: "Einige Bilder sind so klein, dass man sie in die Tasche stecken könnte." Es sei ihre Pflicht gewesen, den Galeristen auf dieses "Risiko" aufmerksam zu machen, sagte die Sprecherin laut dem Magazin.
Aktion Habicht: 14.000 Delikte in Tschechien
Die tschechische Polizei hat bei der länderübergreifenden Polizeiaktion "Habicht" knapp 14.000 Verkehrsdelikte registriert. Am häufigsten handelte es sich dabei um die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit oder um die Missachtung der Gurtpflicht. Bei etwas mehr als 200 Autolenkern wurde auch Alkoholisierung festgestellt. In Tschechien sind für Autofahrer 0,0 Promille Alkohol vorgeschrieben. An der Aktion vorige Woche waren neben Tschechien noch die Slowakei, Österreich, Polen, Ungarn und Slowenien beteiligt.
Wetter
Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, vereinzelt ist aber nach wie vor mit Regenschauern zu rechnen. Vor allem am Nachmittag sind wieder Gewitter zu erwarten: Tageshöchsttemperaturen: 22 bis 26 Grad.