Weniger Besucher, weniger Einnahmen

Einkaufszentrum Westfield Chodov in Prag (Foto: Martin2035, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)

Laut einer Umfrage meiden viele Tschechen einen Besuch im Einkaufszentrum. Die Ladenbesitzer machen sich zunehmend Sorgen.

Einkaufszentrum Letňany  (Foto: Palu,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0)

Die Corona-Pandemie wird den Einkaufszentren in Tschechien noch länger Probleme bereiten. Zu diesem Fazit kommt das Meinungsforschungsinstitut Ipsos in einer am Freitag vorgestellten Studie. Etwa jeder vierte Umfrageteilnehmer will in den kommenden Wochen „weniger“ oder „gar nicht“ in ein Einkaufszentrum gehen. Dabei spielt nicht nur das erhöhte Infektionsrisiko eine Rolle, sondern auch die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und die Sorgen um die persönliche Zukunft.

Einkaufszentrum Europark  (Foto: OC Europark,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0)

„Aus unseren Untersuchungen wissen wir, dass 55 Prozent der Bürger um ihr Einkommen besorgt sind. Jeder dritte Arbeitnehmer bangt sogar um den eigenen Arbeitsplatz. Und 59 Prozent sagen, dass sie nun mehr sparen müssen“, erklärt Institutsleiter Jakub Malý.

Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie besuchten zwei Drittel der tschechischen Bevölkerung mindestens einmal in 14 Tagen ein Einkaufszentrum. Für gewöhnlich gab ein Besucher dort zwischen 500 und 2000 Kronen aus. Laut der aktuellen Ipsos-Studie wird dieser Betrag in den kommenden Wochen zurückgehen. Jeder vierte Befragte gab an, weniger Geld ausgeben zu wollen. Vor allem Frauen und die Gruppe der unter 35-Jährigen sehen sich unter Sparzwang.

Václav Hrbek  (Foto: ČT24)

„Die Ladenbesitzer in den Einkaufszentren machen sich sehr große Sorgen. Die Einnahmen aus den stationären Geschäften sind für sie von entscheidender Bedeutung“, sagt Václav Hrbek, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes (Retailová asociace), dem über 120 Firmen und Marken angehören.

Einkaufszentrum Palladium  (Foto: Хомелка,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0)

Während Einkaufszentren mit dem Rückgang der Besucher kämpfen, gehört der Online-Handel zu den Gewinnern der Corona-Krise. Der Ipsos-Umfrage zufolge ist der Anteil der Verbraucher, die zum Beispiel Kosmetikartikel im Internet bestellen, um 16 Prozent gestiegen. Bei Büchern, Spielzeug und Medikamenten fällt der Anstieg noch etwas höher aus. „Etwa jeder Zehnte wird diese Sachen auch weiterhin über Online-Shops beziehen“, heißt es in der Ipsos-Studie.