Wirtschaftlicher Einbruch in Tschechien im dritten Quartal nicht mehr so stark
Die tschechische Wirtschaft konnte sich in den Sommermonaten etwas erholen nach dem Lockdown vom Frühjahr.
Zwar sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresvergleich um 5,8 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal wurde aber ein Plus von 6,2 Prozent verzeichnet. Dies gab das tschechische Statistikamt am Freitag bekannt. Die Beschäftigungsquote sank laut den Daten um 1,7 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2019 und um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
„Der Einbruch gegenüber dem Vorjahr geht vor allem auf einen starken Rückgang der Nachfrage im Inland zurück, und zwar sowohl bei den Investitionen als auch beim Konsum der Haushalte. Die Nachfrage nach tschechischen Waren aus dem Ausland zeigte sich wiederbelebt, doch konnte sie den Rückgang an Ausfuhren von Dienstleistungen nicht kompensieren“, so Vladimír Kermiet vom Statistikamt.
Die veröffentlichten Ergebnisse entsprechen in etwa den Erwartungen der Analysten. Sie weisen allerdings darauf hin, dass die Wiederbelebung nicht den aktuellen Stand spiegle. Denn mittlerweile ist Tschechien von der zweiten Corona-Welle getroffen. Im vierten Quartal dieses Jahres erwarten die Experten daher wieder einen zweistelligen Rückgang des BIP. Angesichts der steigenden Fallzahlen hat die Regierung im Oktober zahlreiche Einschränkungen wiedereingeführt, die schon im Frühling in Kraft waren. Unter anderem sind derzeit die Schulen, Gaststätten, Hotels und die meisten Geschäfte geschlossen.
Im zweiten Quartal dieses Jahres betrug das Minus gegenüber dem Vorquartal 10,9 Prozent, das war der stärkste Rückgang seit der Entstehung der selbständigen Tschechischen Republik 1993.