Reporter-Legende vom ersten Tag an: Josef Laufer wurde vor 130 Jahren geboren
In die Geschichte des Sportjournalismus ist Josef Laufer mit der ersten Rundfunkreportage Europas eingegangen. Sie wurde am 3. Oktober 1926 ausgestrahlt. Erst drei Monate später folgten die Briten als Zweite nach.
Mit seinem unnachahmlichen Stil bannte Josef „Pepa“ Laufer Tausende von Sportfans vor den Rundfunkempfängern. Am meisten mochte der Reporter Fußball, und dieser Sport brachte ihn auch ans Radiomikrofon. Als der für das Spiel zwischen Hungaria Budapest und Slavia Prag arrangierte Redakteur im Oktober 1926 nicht eintraf, überredeten die Führungskräfte des Prager Vereins den anwesenden Josef Laufer, sich doch vors Mikrofon zu stellen.
„‘Pepa, nichts gilt mehr! Jetzt musst du ans Mikrofon!‘, donnerte mir mein Kollege entgegen“, erinnerte sich Laufer einst an sein denkwürdiges Debüt im Äther.
Die blumigen Sportreportagen des Josef Laufer wurden zu einem Phänomen, das die Massen bewegte. An Sonntagen konnte man sie in Cafés und Restaurants hören, sie wurden zudem über den Straßenfunk in Städten und Dörfern ausgestrahlt. Laufer besaß die Gabe, mit seinen Worten eine plastische Vorstellung über das Geschehen auf dem Fußballplatz zu erzeugen Jede seiner Reportagen war emotional, dramatisch, schlagfertig und scharfsinnig. Zudem ließ er weder Esprit, Humor noch Begeisterung vermissen. Er schaffte es, mit seiner Redegewandtheit auch einen sportlichen Laien zu fesseln. Zu seinen berühmtesten Reportagen gehört zweifellos die Kommentierung des Finales der Fußball-WM 1934 zwischen der Tschechoslowakei und Italien. Mit Noblesse schilderte er ebenso die Spiele der Eishockey-Weltmeisterschaft 1947 auf der Prager Hetzinsel.
Der legendäre Rundfunk-Sportreporter Josef Laufer wurde am 20. April 1891 in Prag geboren. Dort starb er auch im Jahr 1966. Eine Reihe von Laufers einzigartigen Reportagen wird im Archiv des tschechischen Rundfunks aufbewahrt.