Vertrauen in tschechische Wirtschaft am höchsten seit zwölf Monaten
Das Vertrauen in die tschechische Wirtschaft hat im April den höchsten Wert seit zwölf Monaten erreicht. Auf dem Index stieg es von 87 Punkten im März auf 94,7 Punkte, wie das tschechische Statistikamt mitteilte. Sowohl das Vertrauen der Unternehmer als auch der Verbraucher nahmen zu.
Die Statistiken begründen das wachsende Vertrauen mit der angekündigten Lockerung von Anti-Corona-Maßnahmen. „Die erwartete Zunahme der Produktion in der Industrie und vor allem die erwartete Verbesserung der Nachfrage, waren zwei der wichtigsten Faktoren im Vertrauenszuwachs bei den Unternehmern. Doch ebenso stark hat die wirtschaftliche Lage von Unternehmen im Handel- und Dienstleistungssektor, wahrscheinlich motiviert durch die angekündigten allmählichen Lockerungen in der Wirtschaft, zu dem Vertrauensgewinn im April beigetragen“, sagte Jiří Obst vom Statistikamt. Nur Unternehmer im Bauwesen zeigten sich in der Umfrage pessimistisch.
Eine große Anzahl von Industrieunternehmen bestätigt, dass derzeit der Materialmangel neben der unzureichenden Nachfrage ein großes Wachstumshindernis für sie darstellt. „Der Mangel an Material und Ausrüstung wurde vom größten Prozentanteil der Befragten seit Beginn der Umfrage als Haupthindernis für das Produktionswachstum genannt“, informierte Silvie Vyplašilová vom Statistikamt. „Hier wirken sich Ausfälle in Lieferketten und der Mangel an Chips aus, die die einheimischen Hersteller in den letzten Monaten sogar gezwungen haben, die Produktion zu drosseln“, kommentierte der Chefökonom der ING-Bank, Jakub Seidler, die Situation.
Der Optimismus stieg auch bei den Verbrauchern. Nach drei Monaten sank der Anteil derjenigen, die in den nächsten zwölf Monaten eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage erwarten. Die Angst vor der zunehmenden Arbeitslosigkeit ging zwar zurück, bleibt aber weit über dem Durchschnitt. Die Befürchtungen der Menschen vor steigenden Preisen sind nach wie vor hoch, informierte das Statistikamt.
Der Vertrauenszuwachs ist auch für Analysten keine Überraschung. Sie warnen aber gleichzeitig, dass die Erwartungen nicht vollständig erfüllt werden.