Zahl der Privatinsolvenzen in Tschechien gesunken
Seit der Corona-Pandemie gehen immer weniger Menschen in Tschechien in Privatinsolvenz, das haben die Zahlen vom Juli dieses Jahres bestätigt.
Im Juli meldeten insgesamt 1046 Menschen hierzulande offiziell, dass sie zahlungsunfähig sind. Das waren 450 weniger als noch im Juni, wie aus den Statistiken des Czech Credit Bureau (CRIF) hervorgeht.
„Die Zahl der Privatinsolvenzen lag im Juli sogar niedriger als vor der Novelle des Insolvenzgesetzes aus dem Sommer 2019, dessen Ziel es ist, mehr Menschen bei der Entschuldung zu helfen. Der Rückgang der Privatinsolvenzen in größerem Maß hat mit Beginn der Corona-Pandemie eingesetzt“, sagte CRIF-Analystin Věra Kameničková der Presseagentur ČTK.
Laut der Ökonomin könnte der Rückgang unter anderem daher rühren, dass in den Zeiten des Lockdowns viele Menschen nur erschwert Zugang hatten zu Insolvenzberatungsangeboten. Ein weiterer Teil der Schuldner dürfte mit seiner Entscheidung auch auf die geplante weitere Novelle des Insolvenzgesetzes warten. Mit dieser soll die Entschuldungsdauer für alle physischen Personen von fünf auf drei Jahre verkürzt werden.
In den vergangenen zwölf Monaten wurden in Tschechien insgesamt 15.887 Privatinsolvenzen angemeldet. Dies waren etwa 5000 weniger als in den vorangegangenen zwölf Monaten. Seit Juni 2019 gilt ein neues Insolvenzgesetz, das die Anforderungen an eine Entschuldung reduziert hat. So müssen innerhalb von drei Jahren nur noch 60 Prozent der Schulden beglichen werden oder innerhalb von fünf Jahren mindestens 30 Prozent der Forderungen durch die Gläubiger.