Inflation in Tschechien: Hohe Rate im Dezember, 3,8 Prozent Jahreszuwachs
Die Inflation in Tschechien ist zum Jahresende 2021 merklich gestiegen. Im Dezember lag ihre Rate im Jahresvergleich bei 6,6 Prozent, im November waren es noch 6,0 Prozent gewesen.
Einen derartigen Zuwachs der Verbraucherpreise erlebte Tschechien zuletzt im September 2008. Die aktuelle Entwicklung am stärksten beeinflusst haben die Preise in den Bereichen Transport und Wohnung. Die durchschnittliche Inflationsrate im gesamten letzten Jahr lag bei 3,8 Prozent, das waren 0,6 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2020. Diese Rate ist die höchste seit 2008. Dies geht aus den Daten hervor, die das tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Mittwoch veröffentlichte. Analysten haben mit einer solchen Entwicklung gerechnet.
Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte. Nach Angaben des Statistikamts wurde diese Entwicklung vor allem durch höhere Preise im Bereich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke geprägt.
Den größten Einfluss auf den Preiszuwachs im Jahresvergleich hatten im Dezember aber weiterhin die Ausgaben im Transportbereich. Die Treibstoff- und Ölpreise stiegen um fast 30 Prozent. Auch Wohnen verteuerte sich. Die Mietpreise erhöhten sich um 3,9 Prozent, und bei den Wohnnebenkosten ging es ebenso teilweise steil bergauf. So stiegen die Preise für routinemäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten in der Wohnung um 10,3 Prozent, für Wasser und Abwasser um 5,5 Prozent sowie für feste Brennstoffe um 8,9 Prozent. Auf der anderen Seite sanken die Preise für Strom um 15 Prozent und für Erdgas um 7,9 Prozent. Hintergrund für die Rückgänge sei die vorübergehende Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Energie gewesen, erläutert das Statistikamt.
Die größten Preiserhöhungen verzeichnete die Lebensmittelbranche. 2021 waren Öle und Fette gegenüber dem Vorjahr um 24,7 Prozent teurer, Kartoffeln um 18,6 Prozent, Zucker um 17,5 Prozent und Backwaren um 6,6 Prozent. Auch für Tabakwaren mussten die Menschen etwa ein Zehntel mehr bezahlen. Die Preise für Bekleidung stiegen um 16,2 Prozent, Autos waren rund zehn Prozent teurer.