Übersetzer Joachim Bruss gestorben
Der Übersetzer und Dolmetscher Joachim Bruss ist tot. Er starb mit 77 Jahren in einem Krankenhaus in Budapest. Bruss hat unter anderem die Worte und Texte des tschechoslowakischen und tschechischen Staatspräsidenten Václav Havel in die deutsche Sprache übertragen. Zudem war er viele Jahre lang Co-Vorsitzender des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Joachim Bruss sei als „leidenschaftlicher Dolmetscher und Übersetzer“ über mehrere Jahrzehnte „eine maßgebliche Stimme der deutsch-tschechischen Verständigung“ gewesen, erinnert der Zukunftsfonds in seinem Nachruf. Bereits nach der Niederschlagung der Reformbewegung Prager Frühling im Jahr 1968 knüpfte Bruss mit seinem Hintergrund als Bohemist und Diplomat Kontakte zu Literaten, die in der Ungnade des kommunistischen Regimes standen. Dazu gehörte besonders Václav Havel. Ab 1994 war er an der Deutschen Botschaft in Prag beschäftigt.