Tschechisch gesagt: Eine Elternversammlung ist kein Klassentreffen
Die Hälfte des aktuellen Schuljahres ist fast vorbei, und die Kinder und Jugendlichen bekommen bald ihre Halbjahreszeugnisse. Bevor es soweit ist, werden aber noch die Eltern in die Schule eingeladen.
Etwa zweimal im Schuljahr sitzen nicht die Kinder in den Schulbanken, sondern ihre Eltern – rodiče. Dann nämlich, wenn die sogenannte Elternversammlung – třídní schůzka stattfindet. Wortwörtlich übersetzt kommen die Eltern zu einer Klassenversammlung in die Schule. Man darf diese aber nicht verwechseln mit einem Klassentreffen – třídní sraz. Denn dabei handelt es sich um ein Treffen der ehemaligen Schüler einer Klasse nach mehreren Jahren.
Bei einer Elternversammlung beziehungsweise einem Elternabend, im Tschechischen heißt dieser umgangssprachlich auch – rodičák, werden die Eltern alle zusammen vom Klassenlehrer – třídní učitel über das aktuelle Geschehen in der Klasse und der Schule informiert. Die anschließenden Elterngespräche – konzultace finden unter vier Augen zwischen einem Lehrer und dem Elternteil statt. Dabei werden die schulischen Leistungen – prospěch besprochen.
Die Aktivität des Schülers wird dann im Zeugnis beurteilt. Mit den Noten – známky werden die Leistungen in den einzelnen Schulfächern bewertet. Aber auch das Verhalten – chování steht im Fokus. Für eine besonders gute Leistung oder gemeinnützige Aktivität bekommt der Schüler ein Lob – pochvala. Wenn er sich nicht an die Schulordnung – školní řád gehalten hat, folgt hingegen ein Tadel oder eine Mahnung – napomenutí, ein Klassenleiterverweis – důtka třídního učitele beziehungsweise ein Schulleiterverweis – ředitelská důtka. Diese Strafen werden zum Beispiel verhängt, wenn der Schüler zu oft zu spät zur Schule kommt – pozdní příchod – beziehungsweise wenn er gar nicht zu einer Unterrichtsstunde erscheint und seine Abwesenheit nicht von seinen Eltern entschuldigt wird – neomluvená hodina. Auf Wiederhören! Na slyšenou!