Bild vom Massaker in Butscha siegt bei Czech Press Photo 2022

Vojtěch Dárvík Máca gewinnt Czech Press Photo

Die Aufnahme von einem ermordeten Mann aus Butscha, neben dem sein Hund wacht, hat den Hauptpreis beim Czech Press Photo gewonnen. Am Dienstag wurden die Bilder vom 28. Jahrgang des Wettbewerbs ausgezeichnet.

Das Bild des Gesamtsiegers stammt von dem freien Fotografen Vojtěch Dárvík Máca, der das russische Massaker in der ukrainischen Stadt dokumentiert hat. Eine internationale Jury wählte das Foto aus über 6000 Aufnahmen aus. „Es ist wichtig, auch solch schockierendes Bildmaterial zu zeigen. Denn meist wissen die Menschen nicht, was in Butscha wirklich passiert ist. Die Opfer wurden gefoltert und ermordet. Die Öffentlichkeit muss ihr Schicksal sehen können“, sagte der ukrainische Fotograf und Jury-Mitglied Jevhen Maloteka.

Insgesamt dominierten Bilder vom Krieg in der Ukraine den Wettbewerb in diesem Jahr. Máca holte mit seiner Fotoserie aus dem Land auch den ersten Preis im Bereich „Aktualität“. Und in der Kategorie „Reportage“ siegte Milan Bureš vom Wochenmagazin „Respekt“ mit seiner Ukraine-Serie „Warten auf den Zug in die Sicherheit“.

Im Bereich „Menschen“ ging die höchste Auszeichnung an Roman Vondrouš von der Presseagentur ČTK. Sein Bild zeigt die Ernennung des aktuellen tschechischen Premiers Petr Fiala (Bürgerdemokraten) unter Corona-Maßnahmen, wobei Staatspräsident Miloš Zeman in einem Glaskasten sitzt. Auf den dritten Platz in dieser Kategorie kam übrigens eine Aufnahme, die die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei ihrem Besuch in der Gedenkstätte in Lidice zeigt. Weitere Auszeichnungen wurden zu den Themen „Kunst und Kultur“ sowie „Mensch und Umwelt“ vergeben.

Czech Press Photo wurde 1995 ins Leben gerufen. Am 28. Jahrgang nahmen 234 Fotografinnen und Fotografen aus Tschechien und der Slowakei teil. Die besten Bilder werden seit Mittwoch bei einer Ausstellung im Nationalmuseum in Prag gezeigt.

Ausstellung
Czech Press Photo 2022“, Hauptgebäude des Nationalmuseums in Prag, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung läuft bis 31. Juli dieses Jahres.

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Autor: Till Janzer
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