Prager Pulverturm demnächst wieder ohne Gerüst – erste Phase der Restaurierungsarbeiten beendet
Der Pulverturm (Prašná brána) gilt als eines der Wahrzeichen Prags. Das spätgotische Bauwerk wird derzeit restauriert. Nun wurde die erste Phase der Arbeiten abgeschlossen.
Fast fünf Monate lang war der Pulverturm eingerüstet. In dieser Zeit wurde die Fassade des Gebäudes gereinigt. Zugleich haben sich Denkmalschützer ein Bild davon gemacht, in welchem Zustand sich die einzelnen Teile des Turms befinden.
„Im Laufe des Dezembers entfernen wir das ganze Gerüst vom Pulverturm. Dieses hatte uns erlaubt, den Zustand der einzelnen bildhauerischen Elemente in Augenschein zu nehmen –vor allem, nachdem die Verschmutzung an der Oberfläche entfernt wurde“, sagt Petr Kotalík von der Verwaltung denkmalgeschützter Objekte bei Prague City Tourism (PCT).
Für die Fassadenreinigung testeten die Restauratoren zunächst unterschiedliche Verfahren. Dies reichte vom Dampfstrahler über Chemikalien bis zu mechanischen Verfahren inklusive der Anwendung eines Lasers. Als beste Lösung zeigte sich den Informationen zufolge der Dampfstrahler.
Bei den Inspektionsarbeiten wurde auch nach einem möglichen Hinweis auf historische Farben gesucht. Es habe sich jedoch bestätigt, dass der Pulverturm nie einen farbigen Anstrich gehabt habe, sagt der Chefrestaurator Tomáš Rafl. Die umfassende Restaurierung des Gebäudes steht erst noch bevor. Sie obliegt der Entscheidung des Prager Magistrats und dürfte erst in einigen Jahren in Angriff genommen werden. Als Nächstes will die Denkmalverwaltung dafür erst einmal einen Plan erstellen.
Der Pulverturm wurde 1475 erbaut. Er ist 66 Meter hoch, und von der 44 Meter hohen Galerie haben die Besucher einen schönen Blick auf das Zentrum Prags. Am Turm startet zudem der sogenannte Königsweg zur Prager Burg. Verwaltet wird das Baudenkmal von der Fremdenverkehrsorganisation Prague City Tourism.