ODS lehnt Entschädigung von benachteiligten Sudetendeutschen ab

Die größte Oppositionspartei in Tschechien, die Bürgerliche Demokratische Partei (ODS), lehnt es ab, dass an tschechische Bürger deutscher Nationalität, denen nach dem zweiten Weltkrieg in der damaligen Tschechoslowakei gravierende Benachteiligungen widerfahren sind, Entschädigungen aus dem Staatshaushalt gezahlt werden. Mit der Ausarbeitung eines bis Ende Oktober zu erstellenden Regierungsentwurfs zur Entschädigung von in der Tschechischen Republik lebenden Sudetendeutschen war jüngst Vizepremier Petr Mares (US-DEU) beauftragt worden. Den Bürgerdemokraten missfällt ebenso der Gedanke an ein so genanntes Denkmal der Vertreibung, um dass sich die nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Staaten Mittel- und Osteuropas ausgesiedelten Deutschen derzeit bemühen. Die ODS-Führungsspitze rief in diesem Zusammenhang am Donnerstag die Politiker der Prager Regierung dazu auf, nicht von selbst wieder Fragen der Vergangenheit aufzuwerfen, die in der einheimischen politischen Szene als abgeschlossen angesehen werden.

Autor: Lothar Martin