Österreich droht wegen tschechischer Pläne für Atommüll-Endlager mit Rechtsschritten

Österreich droht wegen der möglichen Errichtung eines tschechischen Atommüll-Endlagers nahe seiner Grenze mit rechtlichen Schritten. Man werde frühzeitig das Gespräch suchen sowie „alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten ausloten und in Angriff nehmen“, sagte Bundeskanzler Werner Faymann am Dienstag nach der Sitzung des Ministerrats in Wien. Österreich sei klar gegen die Nutzung von Atomkraft und auch gegen ein Atommüll-Endlager in Grenznähe, so Faymann.

Das tschechische Umweltministerium prüft derzeit sieben mögliche Orte für ein solches Lager. Einige davon liegen unweit der Grenze zum südlichen Nachbarn. Čihadlo in Südböhmen wäre zum Beispiel nur 30 Kilometer von Österreich entfernt. Bisher wird der Atommüll in Zwischenlagern bei den Meilern in Temelín und Dukovany aufbewahrt. Ab 2065 möchte Prag jedoch ein Endlager betreiben.

Autor: Till Janzer