Opfer des Eisernen Vorhangs vom slowakischen Gericht rehabilitiert

Das slowakische Gericht hat Hartmut Tautz rehabilitiert, der 1986 von den tschechoslowakischen Grenzsoldaten getötet wurde. Der 18-jährige Ostdeutsche wurde bei seinem Fluchtversuch in den Westen nahe Bratislava von den Hunden der Grenzsoldaten zerfleischt. Aufgrund des Urteils kann die Familie eine Entschädigung beim slowakischen Staat beantragen. Über das Urteil informierte die Europäische Plattform für Gedenken und Erinnern, die die Gerichtsverhandlung gemeinsam mit Tautzs Verwandten initiierte. Anwalt Lubomír Müller, der Familie Tautz vertrat, erklärte es handele sich um die erste Entscheidung eines slowakischen Gerichts über die moralische Satisfaktion eines Opfers des Eisernen Vorhangs.

Es wird geschätzt, dass bei den Versuchen um die Flucht aus der Tschechoslowakei über den Eisernen Vorhang 400 Menschen getötet wurden.