Politologen stufen Jourovás Auftritt bei Anhörung in Brüssel als gut ein – Opposition reagiert kritisch

Die tschechische Kandidatin für den Posten der EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung, Věra Jourová, hat am Mittwoch bei ihrer Anhörung im Europarlament einen guten Eindruck hinterlassen, auch wenn sie manchmal unsicher wirkte. Zu dieser Meinung gelangte der Kreis mehrerer Politologen, der von der Nachrichtenagentur ČTK befragt wurde. Vít Beneš vom Prager Institut für internationale Beziehungen erklärte beispielsweise, dass Jourová den Eindruck vermittelt habe, sie könne sich in ihrem zukünftigen Aufgabenbereich schon gut orientieren. Er habe, so der Politologe, keine scharfen Angriffe gegen die Kandidatin verzeichnet. Auch die Vertreter der drei Regierungsparteien sind der Meinung, dass Jourová auf die Fragen der Europa-Abgeordneten gut vorbereitet war. Kritischer sehen das jedoch die Vertreter der konservativen Opposition. So bezeichnete der Europa-Abgeordnete Stanislav Polčák von der Partei Top 09 Jourovás Erklärungen über ihre Unabhängigkeit von Vizepremier und Ano-Parteichef Andrej Babiš als unglaubwürdig. Der Europa-Abgeordnete und Vizevorsitzende der Bürgerdemokraten, Jan Zahradil, äußerte die Ansicht, dass Jourová absolut unvorbereitet in die Anhörung gegangen sei.