Popmuseum

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Sie ist einfach da, begegnet uns ständig im Alltag, egal ob wir gerade im Auto sitzen, einkaufen oder entspannt auf dem heimischen Sofa liegen. Die Rede ist von der Popmusik, oftmals auch eine "Gute-Laune-Garantie" in tristen Tagen. Doch wie ist diese Musikgattung eigentlich entstanden? Schon mehrere Jahre gibt es in Prag das "Popmusem", das genau dieser Frage auf den Grund gehen will. Sebastian Kraft stattete dieser Dauerausstellung einen Besuch ab und sprach mit dem Leiter des Projektes, Ales Opekar.

Wenn der Fan der älteren Pop- und Rockgeneration auf seine Kosten kommen will, dann begibt er sich am besten nach Prag-Brevnov. Im dortigen Kulturzentrum "Kastan" hat nämlich das nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 stark beschädigte "Popmuseum" eine neue - von der Moldau weit entfernte - Heimat gefunden und erstrahlt seit einigen Wochen wieder in altem Glanz. Was sich hinter diesem Begriff verbirgt, verrät deren Leiter Ales Opekar:

"Popmuseum ist die verkürzte Bezeichnung für die Gesellschaft Museum und Archiv der Popmusik. Einerseits haben wir eine Dauerausstellung, wo Musikgeräte zu sehen sind, die wesentlich zur Entwicklung der tschechoslowakischen Popmusik ab der Ausrufung der ersten Republik 1918 beigetragen haben, also Gitarren, Tasteninstrumente oder Schlagzeuge. Andererseits haben wir auch ein großes Archiv, wo jeder Musikinteressierte Tonbandaufnahmen, Kassetten oder Videos von 1918 bis zum Jahr 1989 finden kann."

Gerade auf dieses Archiv ist Ales Opekar besonders stolz, wurde es doch in mühevoller Kleinarbeit mit den Zuschüssen des tschechischen Kulturministeriums im Zuge der Bewerbung Prags zur europäischen Kulturhauptstadt 2000 erstellt. Heute ist es nicht nur eine Schatzkammer für Szenekenner, sondern auch für Journalisten oder Forscher, die über eine bestimmte Epoche der tschechoslowakischen Popmusik recherchieren wollen. Auch einige deutsche Schmankerl sind in der Ausstellung zu finden. Dazu noch einmal Ales Opekar:

"Es ist logisch, dass nicht alle Geräte in der Tschechoslowakei hergestellt wurden. Vor allem Tasteninstrumente wurden aus der Ostdeutschland geliefert. Natürlich hätten die Musiker auch gerne auf Musikinstrumente aus Westdeutschland zurückgegriffen, aber das war wegen des Eisernen Vorhangs natürlich nicht möglich. Einige Instrumente der Firma Hohner sind allerdings über die DDR in die Tschechoslowakei gekommen und haben eine wichtige Rolle in der Entwicklung der hiesigen Rock- und Popmusik gespielt. Deswegen kann man auch einzelne Stücke dieser Firma in unserer Ausstellung finden."

Wer das Kulturzentrum "Kastan" und das dortige Popmuseum besuchen will, findet weitere Informationen unter www.popmuseum.cz.