Präsident Klaus hält die Entscheidung über "Gitterbetten" für übereilt

Der Beschluss des Gesundheitsministeriums, die so genannten Gitterbetten in psychiatrischen Kliniken und Heimen für psychisch Kranke und geistig Behinderte zu verbieten, ist von Präsident Vaclav Klaus am Mittwoch als ein übereilter Schritt bezeichnet worden. Nach dem Treffen des Präsidenten mit Gesundheitsminister Josef Kubinyi auf der Prager Burg erklärte Präsidentensprecher Petr Hajek, nach Meinung des Präsidenten sei diese Entscheidung den populistischen Angriffen auf die Qualität der medizinischen Pflege und des Schutzes der Menschenwürde in Tschechien entgegengekommen. Vaclav Klaus zufolge kann ein so ernsthaftes Problem, wie es der Umgang mit psychisch schwer kranken Menschen ist, nicht mit billigen Gesten und aus dem Kontext herausgerissen gelöst werden. Nach Worten des Sprechers befasst sich der Präsident mit der Problematik intensiv und wird am Donnerstag mit führenden Experten darüber beraten. Gegen den Gebrauch der mit Eisengittern oder einem Seilgeflecht ausgestatteten Betten in Tschechien hatte die britische Schriftstellerin Joanne Rowling protestiert. Ausführlich befassen wir uns mit dem Thema im Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.