Prag-Berlin-Festival

Vor zwei Wochen berichteten wir vom Prag-Berlin-Festival, dass in diesem Jahr erstmalig in der deutschen Metropole stattfindet. Noch bis zum 19. Juni werden dort Prager Künstler zu Gast sein, um grundlegende Tendenzen im tschechischen Schauspiel und Musiktheater sowie in der Literatur, Musik und bildenden Kunst zu präsentieren. Über die Ziele des Festivals, über sein Programm und seine Zukunftsaussichten unterhielt ich mich mit seinem Leiter und geistigen Vater, Dusan-Robert Parisek. Zur heutigen Ausgabe der Rubrik Begegnungen begrüßt Sie Ludmila Clauss.

Im Hinblick auf die Bandbreite und Vielfalt des Programms handelt es sich bei dem Prag-Berlin-Festival um eine einmalige Vorstellung zeitgenössischer tschechischer Kunst auf deutschem Boden.

Warum wurde das Festival in dieser Form ins Leben gerufen? Welche Ideen und Zielsetzungen standen im Vordergrund? - Das war meine erste Frage an den Initiator und Leiter des Projekts, Dusan-Robert Parisek.

Während in der entgegengesetzten Richtung entscheidende Schritte durch die kontinuierliche Arbeit des Goethe Instituts in Prag oder das "Prager Theaterfestival Deutscher Sprache" - um nur die wichtigsten zu nennen - bereits getan werden, sieht es mit einer vergleichbaren Präsentation tschechischer Kunst- und Kulturszene in Deutschland sozusagen "mau" aus.

Das junge Prag-Berlin-Festival soll gerade das ändern. Und noch viel mehr. Seine diesjährige Ausgabe soll die Funktion eines Pilotprojekts für die Einrichtung eines regelmäßigen Austauschforums zwischen Tschechien und Deutschland erfüllen.

Und so sah Berlin in der vergangenen Woche zunächst einmal eine repräsentative Schau aktueller Prager Theateraufführungen. Man konnte sechs Inszenierungen junger tschechischer Regisseure sehen, deren Arbeit - so die Meinung von Herrn Parisek - wegweisend für die gegenwärtige tschechische Theaterszene ist.

Zu den Höhepunkten des Prag-Berlin-Festivals in den allernächsten Tagen werden auf jeden Fall zwei musikalische Auftritte gehören:

Wie eingangs gesagt, dauert das Festival bis Mitte Juni. Und das vielfältige Angebot an künstlerischen Leckerbissen "made in Czech Republic" wird auch weiterhin - so hoffen die Organisatoren - das Publikum in Berlin zufrieden stellen:

Ein wirklich großes Aufgebot, dass Herr Parisek und seine Mitarbeiter nach Berlin bestellt haben... Man kann sich vorstellen, dass ein solches Unternehmen ohne einen bestimmten finanziellen Hintergrund nicht zu realisieren wäre. Ein Fakt, an dem in der Vergangenheit sicher ähnliche Vorhaben oft bereits im Vorfeld gescheitert sind. Wer sind denn die Gönner und Unterstützer des Prag-Berlin-Festivals?

Die Planungen für das Festival 2003 beinhalten zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter anderem eine zweite Schauspiel- und Musiktheater-Schau und eine Autoren- sowie eine Filmwerkstatt.

Außerdem denkt man darüber nach, in den nächsten Jahren das Festival auch über die Grenzen von Berlin hinauszutragen.

Wir werden Herrn Parisek und dem Prag-Berlin-Festival auf jeden Fall die Daumen drücken. Soweit unsere heutige Ausgabe der Rubrik "Begegnungen", am Mikrophon verabschiedet sich Ludmila Clauss.

Das Prag-Berlin-Festival im Internet: www.prag-berlin-festival.de

Autor: Ludmila Clauss
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