Prag von einer anderen Seite - der „Grüne Stadtplan“ steht im Netz

Foto: Archiv von Vratislav Filler

Prag ist keine Vorzeigestadt für Fußgänger und Radfahrer, und Menschen, die sich nach mehr Lebensqualität sehnen. Aber in den letzten Jahren tut sich so einiges in dieser Hinsicht. Das ist auch dem Engagement der Bürgervereinigung Auto*Mat zu verdanken. Christian Rühmkorf sprach mit Vratislav Filler über eine noch recht neue Idee, die Lebensqualität in Prag zu erhöhen.

Grüner Stadtplan im Internet
Vratislav Filler, Auto*Mat hat eine neue Idee umgesetzt und zwar einen so genannten Grünen Stadtplan. Den gab es seit Herbst in Papierform und seit ein paar Tagen auch online, im Internet. An wen richtet sich der Grünen Stadtplan und was kann der Nutzer darauf finden, was er nicht auch auf einem gewöhnlichen Stadtplan sieht?

„Der Grüne Stadtplan richtet sich vor allem an Leute, die Orte in der Stadt suchen, die nicht so sehr vom Verkehr belastet, sondern im Gegenteil angenehm und insgesamt umweltfreundlich sind. Aber der Stadtplan weist auch Gebiete aus, die besonders für Fußgänger und Radfahrer geeignet sind.“

Können Sie ein paar Beispiele geben? Ich habe unter anderem gelesen, man findet dort auch Nichtraucher-Cafés verzeichnet.

Vratislav Filler  (Foto: Archiv von Vratislav Filler)
„Auf der Karte sind einige Dutzend Nichtraucher-Cafés und –Restaurants eingetragen, aber auch Restaurants, die vegetarische Küche anbieten. Außerdem sind zum Beispiel alternative Theater oder auch günstige alternative Klubs aufgeführt.“

Der Grüne Stadtplan ist aber auch interaktiv – die Nutzer können ihn erweitern, oder?

„Genau. Wir versuchen die Menschen zu animieren, dass Sie uns ihre Ideen und Entdeckungen von neuen Orten schreiben oder ergänzende Informationen und zwar mit Hilfe eines einfachen Internet-Formulars. Wir überprüfen dann sofort die neuen Informationen und tragen sie auf dem Grünen Stadtplan im Internet ein.“

Die Idee ist nicht ganz neu, sie stammt aus den USA. Wie finanzieren Sie eigentlich den Grünen Stadtplan – zahlen zum Beispiel auch die Bio-Geschäfte eine Gebühr?

„Die Grundidee ist, dass die entsprechenden Einrichtungen nichts zahlen müssen für den Eintrag. Wenn sie den Qualitätsansprüchen gerecht werden, dann erscheinen Sie auf der Karte umsonst. Und was die Finanzierung betrifft: Für die Planung des Projektes haben wir Gelder vom Umweltministerium bekommen, und jetzt bemühen wird uns das ganze über Werbung auf der Webseite zu finanzieren.“

Wird es den Grünen Stadtplan auch in anderen Sprachen geben, so dass er auch für Touristen von Nutzen sein kann?

„Leider übersteigt es im Augenblick unsere Möglichkeiten, den Grünen Stadtplan sofort auch in anderen Sprachen bereitzustellen. Wir wollen den Plan auch in anderen Sprachen anbieten, aber das wird wohl erst in einem guten halben Jahr passieren.“

Service:

www.zelenamapa.cz