Prag will Obdachlose aus öffentlichen Verkehrsmitteln verbannen
Die Prager Verkehrsbetriebe haben gemeinsam mit dem Magistrat beschlossen, eine Sondereinheit zu gründen, um Obdachlose aus den öffentlichen Verkehrsmitteln fernzuhalten. Die Einheit soll aus Streetworkern von Nichtregierungsorganisationen, Stadtpolizisten und Angestellten der Verkehrsbetriebe bestehen. Das sagte der Prager Oberbürgermeister Tomáš Hudeček am Donnerstag gegenüber Journalisten. Bisher ist allerdings noch nicht genau klar, wie die Stadt und die Verkehrsbetriebe die Obdachlosen dazu bringen wollen, die Verkehrsmittel zu verlassen. Eine Arbeitsgruppe soll nun erarbeiten, wie viele Kräfte nötig sind und wie sie konkret vorgehen sollen. Bisher rufen Stadtpolizisten, falls sie auf Obdachlose treffen, die sich in öffentlichen Verkehrsmitteln aufhalten, Streetworker zu Hilfe. Diese kümmern sich dann um die Personen.
Vor allem im Winter halten sich regelmäßig Obdachlose in den Prager Verkehrsmitteln auf, um sich vor der Kälte zu schützen. Probleme bereitet dabei die hygienische und gesundheitliche Verfassung der Personen. Teil des Programms soll deswegen sein, die Obdachlosen dazu zu bewegen, sich häufiger zu waschen und die Kleidung zu wechseln. Hudeček sagte, bereits 20 bis 30 Prozent weniger Obdachlose in den Straßenbahnen, Bussen und der Metro wäre ein großer Erfolg.