Prag und Škoda Transportation vereinbarten modifizierten Vertrag zur Lieferung von Trams

Foto: Archiv der Prager Verkehrsbetriebe, CC BY-SA 3.0

Die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) und die Fahrzeugfirma Škoda Transportation haben nach monatelangen Verhandlungen einen Kompromiss gefunden und am Donnerstag eine überarbeitete Fassung ihres Vertrages zur Lieferung neuer Straßenbahnen für die Hauptstadt unterschrieben. Neben der neu vereinbarten Ratenzahlung des Milliarden-Auftrags einigten sich beide Seiten auch über eine verbesserte Ausstattung der Straßenbahnen. Der Pilsener Hersteller wird daher nun jede Tram mit einer Klimaanlage und einem Wi-Fi-Anschluss ausrüsten. Zugleich wird die Garantiezeit für bereits gelieferte, aber defekte Straßenbahnen erhöht, sagte am Donnerstag Prags Oberbürgermeister Tomáš Hudeček vor Journalisten.

Jaroslav Ďuriš  (Foto: ČT24)
Der alte Vertrag hatte die verschuldeten Prager Verkehrsbetriebe vor größere finanzielle Probleme gestellt. Prager Stadtvertreter sprachen bereits von einem drohenden Bankrott des größten hauptstädtischen Unternehmens. Der Großauftrag für Škoda Transportation hat ein Finanzvolumen von 19,2 Milliarden Kronen (ca. 700 Millionen Euro). Der jetzt erreichte Zahlungsaufschub sei für die finanzielle Stabilität der Firma von grundlegender Bedeutung, erklärte der Direktor der Verkehrsbetriebe, Jaroslav Ďuriš. Für Škoda Transportation werden sich indes die Kosten jetzt um rund eine Milliarde Kronen (ca. 36 Millionen Euro) erhöhen, bemerkte der Generaldirektor des Unternehmens, Josef Bernard.

Foto: Archiv der Prager Verkehrsbetriebe,  CC BY-SA 3.0
Im ursprünglichen Vertrag zwischen beiden Partnern wollte die Prager Seite 250 Straßenbahnen vom Typ 15T ForCity kaufen. Jedes Jahr hätte die Hauptstadt dafür eine Investition von über zwei Milliarden Kronen tätigen müssen. Die Niederflur-Trams wiesen jedoch von Beginn an technische Mängel auf, die Verkehrsbetriebe reklamierten vor allem defekte Bremsen. Die neue Vereinbarung mit Zahlungsaufschub und Ratenzahlung betrifft die Hälfte der Lieferung, also 125 Straßenbahnen für rund neun Milliarden Kronen (ca. 330 Millionen Euro). Die Verkehrsbetriebe wollen diese Trams in der Zeit von 2015 bis 2018 in ihren Fuhrpark einführen.