Právo zum Tod von Thatcher: Weder Gottheit noch Teufel

Zum Tod der früheren britischen Premierministerin Margaret Thatcher schreibt die linksgerichtete tschechische Tageszeitung Právo am Dienstag: „Dicht auf den Fersen folgte ihr ein übertriebener Individualismus. Sie fasste es in dem legendären Spruch von 1987 zusammen, dass es keine Gesellschaft gebe, sondern jeder Bürger für sich selbst verantwortlich sei. Thatcher zeigte soziale Abgebrühtheit, als sie die Gewerkschaften an die Wand drückte, die Privatisierung durchsetzte und die ‚alten’ Industrien wie Stahl- und Bergwerke abwickelte. (...) Sie machte sich aber auch um den Untergang des ‚Reichs des Bösen’ (die Sowjetunion) verdient. (...) Kurz gesagt: Sie war weder eine Gottheit noch ein Teufel. Aber sie war markant und eigen. Nun herrscht unter den Briten Uneinigkeit, wie ihr Erbe zu bewerten ist: Ein Bergmann mag es anders sehen als ein Mitglied der Bourgeoisie.“

Autor: Till Janzer