Preisträger von Concertino Praga stellten sich in Passau vor

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Diese Musik erklang unter anderem beim Konzert der Preisträger von Concertino Praga, das am Samstagabend in Passau über die Bühne ging. Der vom Tschechischen Rundfunk veranstaltete Wettbewerb für junge Musiker, der bereits zum 36. Mal stattfand, wurde diesmal in der Kategorie Blasinstrumente ausgeschrieben. Im Herbst des vergangenen Jahres wurden die von zahlreichen Rundfunkanstalten eingesandten Aufnahmen von einer internationalen Jury in Prag bewertet. Die Preisträger wurden für diesen Monat nach Tschechien eingeladen, wo sie am Südböhmischen Festival Concertino Praga teilgenommen haben. Das Festival wurde am Montag mit einem Abschlusskonzert in Jindrichuv Hradec/Neuhaus beendet - das Konzert wurde im Rahmen des Euroradio-Systems live in mehreren Ländern Europas ausgestrahlt.

Traditionsgemäß wurde ein Festivalkonzert in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk in Passau organisiert. Wie kommt es, dass immer jüngere Musiker so gut spielen? Fangen die Kinder vielleicht noch früher als bisher mit dem Musikunterricht an? Dazu befragte ich Oswald Beaujean vom Bayerischen Rundfunk:

"Ich glaube nicht, dass sie früher anfangen, aber ich habe heute Abend auch darüber nachgedacht, weil ich das Niveau heute Abend sehr hoch fand, und es ist vielleicht ein allgemeiner Trend, dass das technische Niveau der Musiker sehr ausgereift ist. Was ich heute Abend sehr schön fand, dass es auch in musikalischer Hinsicht sehr schöne Leistungen waren, weil Technik allein ist nicht alles, und die Gefahr - gerade bei Pianisten - ist - glaube ich- sehr hoch, dass die zu Technik-Maschinen hochgedrillt werden. Also das fand ich heute Abend sehr schön, dass das technische Niveau sehr hoch war, aber dass die auch richtig tolle Musik gemacht haben. Ich glaube, dass es schon ein genereller Trend ist, dass das technische Niveau sehr führ sehr hoch ist, da muss man aufpassen und gucken, dass da immer genug Raum bleibt für das musikalische Empfinden."

Dass die Kinder von ihren Eltern oder Pädagogen nicht zu Maschinen dressiert werden?

"Ja, ich glaube schon, es gibt sicher diese Gefahr, aber ich fand es heute schön, jetzt gerade bei Concertino zu sehen, dass man der Gefahr ganz gut begegnet."

In Passau spielte auch die österreichische Flötistin Carina Jandl, die beim Concertino Praga mit einer Ehrenanerkennung bedacht wurde. Wann entschied sie sich für die Laufbahn einer Musikerin?:

"Ab dem zehnten Lebensjahr wechselte ich die Schule und ich wechselte in das Musikgymnasium Graz und dort wurde mir klar, dass ich mit Flöte meine Zukunft gestalten möchte."

Meinst du, dass dir der Preis in deiner weiteren Laufbahn helfen kann?

"Ja, natürlich. Es ist ein Wettbewerb, der einen großen Namen hat, und es ist für mich eine Ehre, bei diesem Wettbewerb - bei den Konzerten mitzuwirken. Man lernt das internationale Niveau kennen und kann sich anhalten bei den anderen."

Es war sicherlich nicht der erste Wettbewerb, an dem du teilgenommen hast?

"Nein, ich habe schon in Österreich bei "Jugend musiziert" mitgemacht und auch den Yamaha European -Wettbewerb in Wien gewonnen."

Hast du während des Festivals Kontakte zu anderen Musikern aufgenommen, gab es da keine sprachlichen Probleme?

"Ja, alle haben sich mit Englisch verständigt. Ich habe Kontakte angeknüpft und werde sie hoffentlich halten."

Hast du eine besondere Vorliebe für einen Komponisten?

"Als Österreicherin sage ich jetzt, dass ich Mozart am liebsten spiele... Nein, es stimmt. Mozart ist für mich eine sehr schöne Musik, und es macht mir immer wieder Spaß, Stücke von Mozart zu spielen..."