Premier Sobotka: Tschechen haben seit 1989 viele Illusionen verloren
Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat am Mittwoch eine Bilanz der vergangenen 25 Jahre gezogen. Seinen Worten zufolge kam ein Teil der tschechischen Bürger seit dem November 1989 um viele Illusionen. Die Ursache dessen seien, so der Premier, unter anderem der wilde Kapitalismus oder die Kuponprivatisierung gewesen. Andererseits ist Sobotka davon überzeugt, dass Tschechien viele Möglichkeiten nutzte, die sich nach der Wende von 1989 geboten haben, einschließlich des EU- und des Nato-Beitritts. Im November 1989 war Sobotka 18 Jahre alt. Er erinnerte sich an seine Teilnahme an den Demonstrationen gegen das kommunistische Regime, die 1989 in Prag stattfanden. Auf einer der Demonstrationen im August 1989 sei er auf dem Wenzelsplatz von einem Polizisten mit dem Knüppel geschlagen worden, erinnerte sich Sobotka. Der Premier stellte am Mittwochabend eine neue Briefmarke vor, die anlässlich des 25. Jahrestags der Samtenen Revolution und des 75. Jahrestags der Ereignisse vom November 1939 erschien.