Pressekommentare: Streit um Fernsehduell der Präsidentschaftskandidaten

Die tschechische Presse kommentiert am Samstag die wiederholte Ablehnung des Fernsehduells mit dem Gegenkandidaten für das Präsidentenamt, Jan Švejnar, durch Präsident Vaclav Klaus, zu dem Klaus von den Sozialdemokraten (ČSSD) aufgerufen wurde. Die konservative Tageszeitung Lidové noviny bezeichnete den Streit darum, ob Klaus an einer öffentlichen Debatte mit Švejnar teilnehmen soll, als eine gewöhnliche Politik. Niemand in Tschechien, so das Blatt, könne sich darüber beschweren, Ansichten von Klaus nicht zu kennen, und auch nicht darüber, dass sich Švejnar in den Medien nicht präsentiere. Eine Fernsehdebatte sei aber keine Pflicht und der Streit um ihr Zustandekommen sei nur ein Instrument, die Stimmenmehrheit der Abgeordneten und Senatoren bei der am 8. Februar 2008 anstehenden Präsidentenwahl zu gewinnen.

Der Kommentator der linksliberalen Tageszeitung Pravo bezeichnet Švejnar als hervorragen Wirtschaftsexperten. Wer möchte nicht so einen Präsidenten haben, der in Bezug auf die notwendige Haushaltsreform die Berücksichtigung ihres sozialen Charakters unterstreiche, fragt das Blatt. Der Kommentator der Právo gibt Recht Václav Klaus, dass das Fernsehduell eher seinem Gegner helfen könnte.