Regierungskampagne "Projekt der Toleranz" geht zu Ende
Die seit sieben Monaten laufende Anti-Rassismus-Kampagne mit dem Titel Projekt der Toleranz geht diesen Monat zu Ende. Diese Kampagne, die unter der Schirmherrschaft der tschechischen Regierung stand, war bisher einzigartig in Tschechien. Ein Rückblick von Dagmar Keberlova.
Die Anti-Rassismus-Kampagne bestand aus drei Stufen. Die Informationsaktivitäten haben sich vor allem an die Medien gerichtet, ferner haben die Veranstalter mit parallel verlaufenden Projekten in diesem Bereich zusammengearbeitet. Ein weiterer Teil der Kampagne war die Werbung, deren Motto die Frage: "Können Sie seine Hautfarbe erkennen?" war und die laut Umfragen zu einem hohen Bekanntheitsgrad der gesamten Kampagne beigetragen hat. Die Aktivitäten mit ihrem pädagogischen Charakter waren auf die Zielgruppe der Schüler im Alter zwischen 14 und 18 Jahren und ihrer Lehrer gerichtet. Ein spezielles Lektorenteam diskutierte mit den Schülern in ganz Tschechien über die Rassismusproblematik, auch Schulungen für Lehrer fanden statt. Marta Miklusakova, ein Mitglied der Koordinierungsgruppe des Toleranzprojektes und Sekretärin des Regierungsrates für Menschenrechte, fragten wir, welcher Teil der Kampagne der wichtigste war:
"Ich persönlich halte den Bildungsteil für den wichtigsten, der sowohl Schüler als auch die Lehrer beeinflusst hat. Wir können nicht in einer Illusion leben, dass nur Schüler oder Studenten zu bilden seien. Ihre Lehrer bedürfen ebenso einer Bildung auf diesem Gebiet. Zu unserer Überraschung war die Nachfrage der Schulen sowohl nach den Diskussionen als auch Schulungen höher als wir decken konnten und schon aus diesem Grund hoffe ich, dass die Kampagne fortgesetzt wird."
Laut Marta Miklusakova zeigen sich die jungen Menschen, die bereits die Möglichkeit hatten, in der Welt umherzureisen, viel offener der rassistischen Problematik gegenüber als die ältere Generation. Wie diese Bildungsprogramme weitergehen sollen, teilte uns Frau Miklusakova weiter mit:
"Auf der einen Seite begrüße ich sehr diese Kampagne und glaube, dass sie von großem Nutzen ist, auf der anderen Seite glaube ich, dass dies nicht nur einer einmaligen Regierungskampagne überlassen werden kann, die einmal im Jahr stattfindet. Der Bereich der Erziehung zur Wahrung der Menschenrechte muss zu einem Bestandteil des Unterrichts werden."