Regierungskrise: Klaus erwartet Stellungnahme von Gross

Der tschechische Premierminister Stanislav Gross will Präsident Václav Klaus erst am Dienstag darüber informieren, ob er die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung als gescheitert ansieht oder nicht. Er wolle sich zuvor noch mit seinen sozialdemokratischen Parteikollegen beraten, sagte Gross. In der Nacht auf Donnerstag hatten sich die Spitzen von Sozialdemokraten, Christdemokraten und Liberalen auf die Bildung eines Kabinetts auf Basis ihrer bisherigen Koalition geeinigt. Am Donnerstagabend war das Abkommen vom Parteivorstand der Sozialdemokraten jedoch abgelehnt worden. Präsident Klaus sagte am Montag, er erwarte jetzt nicht die Abberufung von Ministern, die bereits selbst zurückgetreten seien, sondern eine klare Stellungnahme des Premierministers über die Gültigkeit des Abkommens der Koalitionsparteien. Für den Präsidenten kommen nur eine Dreiparteien-Einigung oder Neuwahlen in Frage. Eine sozialdemokratische Minderheitsregierung, die sich vermutlich auf die Stimmen der Kommunisten stützen würde, lehnt Klaus ab. Gross hingegen hatte diese Variante am Montag als "reale Alternative" bezeichnet.