Regionjournal
Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer weiteren Ausgabe von Regionaljournal. Können Sie sich Musikinstrumente vorstellen, die aus den verschiedensten Pflanzen der Welt hergestellt sind? Und würden sie gerne selbst auf solchen Instrumenten im Rahmen einer Ausstellung spielen? Gleich werden Sie erfahren, wo Sie eine einzigartige Gelegenheit hierzu haben. Des weiteren werden wir wieder einmal in die südmährische Metropole Brno/Brünn aufbrechen, wo wir eine Rückschau auf die vor kurzem stattgefundene internationale Nahrungsmittelmesse Salima halten werden. Am Mikrophon begrüßen Sie Olaf Barth und Dagmar Keberlova.
Auch wenn das berühmte Messegelände der Stadt Brno nicht mehr so viele Messen veranstaltet wie früher, da viele auch an anderen Orten organisiert werden, gibt es einige, die bereits zu den Klassikern auf dem Brünner Ausstellungsgelände zählen. Eine solche ist die internationale Nahrungsmittelmesse Salima, die hier bereits zum 22. Mal ausgetragen wurde. Dieses Jahr waren auf der größten Messe dieser Art in Mittel- und Osteuropa 739 Firmen aus 28 Ländern vertreten. Durch offizielle Ausstellungen präsentierten sich 17 Länder, was die größte Anzahl der Länder bisher ausmacht.
Auch wenn aufgrund der Neustrukturierung der traditionellen Messe die Fachmessen des Brauer- und Winzerhandwerks, PIVEX und VINEX, dieses Jahr nicht mit dabei waren, wurde trotzdem der bisherige Besucherrekord dieses Jahr erneut überschritten. Aber was wurde eigentlich den über 40 Tausend Besucher in Brno geboten? Zum ersten Mal konnten sich die Interessierten eine Präsentation Malaysias ansehen und im Rahmen des Projektes Chaine wurde eine gemeinsame Präsentation der Tschechischen Republik, Belgiens und Frankreichs vorgestellt. Radio Prag hat sich auf dem buntgestalteten Messegelände umgehört und sprach unter anderem mit Dirk Scheuermann, Verkaufsleiter der Firma Frosta für den tschechischen und slowakischen Markt:
Eher enttäuscht also klingt der Frosta -Verkaufsleiter Scheuermann. Was sich die Firma Frosta, die bereits seit 2 ein halb Jahren auf dem tschechischen Markt präsent ist, hier bei der Messe anders erwartet?
Der Sprecher der Brünner Messe-AG, Mojmir Jerabek, ist einer anderen Meinung. Er sei auf positive Reaktionen gestoßen:
Außerdem hat Jerabek zufolge die Brünner Messe an Internationalität gewonnen, was auch ein Qualitätszeichen sei, erklärt Pressesprecher Jerabek gegenüber Radio Prag:
Wechseln wir nun, liebe Hörerinnen und Hörer, das Thema und die Region. Im nordmährischen Bilovec ist gerade eine durchaus besondere Ausstellung zu Ende gegangen. Die Idee kam vom regionalen Museum in Ostrava, wo sich eine Musikhistorikerin und eine Biologin, die hier arbeiten, bei einem Kaffeeklatsch gedacht haben, ob man nicht im Rahmen einer Ausstellung diese zwei so verschiedenen Gebiete verbinden könnte. So entstand die Ausstellung mit dem Titel Pflanzen in der Musik. An der Herstellung der Musikinstrumente haben dann auch weitere Kollegen aus dem Museum mitgewirkt, erzählt Jirina Kabrtova vom Regionalmuseum Ostrava. Viele der Instrumente könne man bei einer Musikproduktion auch tatsächlich verwenden. Über die Konzeption der Ausstellung sagte uns Jirina Kabrtova folgendes:
"Die Ausstellung ist eigentlich in zwei Teile untergliedert. Der erste ist eher ein klassischer botanischer, in dem die einzelnen, für den Instrumentenbau gut geeigneten Pflanzen vorgestellt werden. Den zweiten bilden dann die Instrumente selbst. Besucher können die Instrumente auch berühren und sie ausprobieren. Es sind Instrumente wie Trommeln, Pfeifen, Flöten oder Xylophone."
Neben der Idee ist an dieser Ausstellung besonders die Miteinbeziehung der Besucher interessant. Und dies schien dem Museum auch viel mehr Besucher verschafft zu haben als die klassischen Expositionen, wo man vom Eingang bis zum Ausgang nur die Aufschrift "Bitte nicht berühren" zu sehen bekommt. Wie die Menschen auf eine derart besucherfreundliche Ausstellung reagieren, sagte uns Jirina Kabrtova:
"Die Reaktionen sind sehr positiv. Als wir uns die Zusammensetzung des Publikums angesehen haben, haben wir festgestellt, dass unter ihnen auch solche waren, die sonst eher selten in ein Museum aufbrechen. Es hat einfach eine breite Masse interessiert. Eine bedeutende Gruppe unter den Besuchern waren auch Blinde, weil die Exponate auch mit Blindenschrift versehen wurden. Für die war es besonders von Vorteil, dass sie zusätzlich zu den Erklärungen die Instrumente mit ihren Händen anfassen und untersuchen konnten."
Es wäre sicher schade, wenn eine für das Publikum hochinteressante Ausstellung zu Ende gehen sollte. Deshalb kümmerte sich das Museum bereits um eine Fortsetzung in weiteren tschechischen Städten. Derzeit ist die Ausstellung in Pribor zu sehen, dann wandert sie weiter nach Prostejov und Vyskov.