Roma-Band Kale gastiert in Wien

Vera Bila und Kale
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Werden Schwarz und Weiß am Donnerstagabend zusammen auftreten, oder werden sie nicht? Eher nicht, heißt es zwar, aber mit absoluter Sicherheit weiß das niemand. Vielleicht wissen es nicht einmal Schwarz und Weiß selbst. Ein Konzert aus der Oberliga des tschechischen Gipsy-Pop, veranstaltet vom Tschechischen Zentrum in Wien, steht der österreichischen Hauptstadt aber allemal ins Haus. Ein Veranstaltungstipp von Gerald Schubert:

Vera Bila und Kale
Schwarz heißt in der Sprache der Roma Kale, und genauso heißt die Band, die am Donnerstag in der Wiener Sargfabrik gastiert. Weiß heißt auf Tschechisch Bila, wenigstens in der weiblichen Form des Wortes. Und Vera Bila heißt die Sängerin, die irgendwann Mitte der 50er Jahre im westböhmischen Rokycany geboren wurde, mit elf ihre erste Platte aufgenommen hat und in den letzten Jahren als Roma-Queen gemeinsam mit Kale internationale Erfolge feiern konnte.

Was genau nun passiert ist, warum Kale und Bila miteinander im Streit liegen, und ob bzw. wann sie wieder zusammenfinden, das geht nur die Beteiligten selbst etwas an. Die Freunde der Roma-Musik dürfen sich in jedem Fall darüber freuen, dass Kale am Donnerstagabend in der Wiener Sargfabrik aufspielen werden.

Für eine Banalisierung des Roma-Sounds waren Kale nie zu haben. Pop, Jazz und vor allem lateinamerikanische Einflüsse halten ihre Musik lebendig, vom Erstarren in einer sich selbst genügenden Folklore ist die Band Kontinente weit entfernt. In den letzten fünf Jahren hat sie in 26 Ländern gespielt und gesungen, darunter in der Hollywood Bowl, im New Yorker Central Park und beim Montreal Jazz Festival. Ihre Texte spiegeln oft die Lebenswirklichkeit der Roma wider, wechseln zwischen Alltagserlebnissen, Liebeslied und Liebesleid, Sozialkritik und politischer Selbstbehauptung.

Für alle, die neugierig geworden sind und sich gerade in Wien oder Umgebung aufhalten:

Kale, Donnerstag, 17.11., 20.00 Uhr, Sargfabrik. Wien 14, Goldschlagstraße 169

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