Rosenberger Kapelle bringt mittelalterliche Klänge zu Gehör
Ein kleiner Geheimtipp in der tschechischen Musikszene ist eine kleine Kapelle, die sich einer scheinbar ausgefallenen Musikrichtung zuwendet: der Musik des Mittelalters. Und so sind nicht selten in den altehrwürdigen Gebäuden der Prager Altstadt auch Klänge aus längst vergangenen Zeiten zu hören, wenn die Rosenberger Kapelle aufspielt.
„Fast jedes Mitglied unserer Kapelle spielt zudem in einem professionellen Musikensemble. Der mittelalterlichen Musik widmen wir einen Großteil unserer Freizeit, doch wir üben bis zur Perfektion. So waren wir auch schon oft zu Konzerten im Ausland, vor allem in Spanien“, erzählt Štěpán Mesany.
Und dennoch, das mittelalterliche Instrumentarium der Kapelle hat es in sich:„Unser Instrumentarium besteht aus etwa 40 verschiedenen Instrumenten. Hinzu kommen zudem noch einige Schlaginstrumente. Jeder von uns ist ein bisschen spezialisiert: Mein Vater, der Soloflötist im Symphonieorchesters des Tschechischen Rundfunks ist, bevorzugt zum Beispiel die Blasinstrumente. Ein anderes Mitglied der Kapelle kommt von der Staatsoper und spielt vorzugsweise die Saiteninstrumente. Aber jeder kann ein bisschen alles spielen.“
In der Advents- und Weihnachtszeit bringt die Kapelle daher ebenso Weihnachtslieder aus Böhmen und Mähren sowie aus weiteren Ländern in Europa zu Gehör. So wie erst neulich bei einem sehr gut besuchten Konzert des Septetts im Prager Clam-Gallas-Palais. Auch nach diesem Konzert war Štěpán Mesany mit sich und seiner musikalischen Welt wieder sehr zufrieden:
„Von meinen Erfahrungen her kann ich sagen, dass eigentlich jedes Konzert sehr schön ist. Das Publikum ist zumeist sehr erfreut, diese Musik zu hören. Das bestätigen uns oft auch Zuhörer, denn nach fast jedem Konzert kommt jemand zu uns, um zu bekunden, dass es ihm gefallen hat. Also ich glaube schon, dass diese Musik noch aktuell ist.“