Rundfunkrat kritisiert Live-Ausstrahlung von Präsident Zemans Obszönitäten

Der Rat des Tschechischen Rundfunks hat die Ausstrahlung obszöner Äußerungen von Staatspräsident Miloš Zeman in einem Live-Interview des öffentlich-rechtlichen Senders als Gesetzesbruch bezeichnet. Der Rundfunk habe damit zudem gegen seinen eigenen Kodex verstoßen, kritisierte das Aufsichtsorgan bei seiner Sitzung am Mittwoch. Indirekt empfahlen die Ratsmitglieder, die regelmäßige Interviewreihe mit dem Staatsoberhaupt nicht mehr live auszustrahlen. Diese sogenannten „Gespräche aus Lány“ sendet der Tschechische Rundfunk alles Vierteljahr. Beim Gespräch am 2. November hatte Zeman unter anderem die russische Punkband Pussy Riot mit vulgären Worten bedacht. Laut Rundfunkgeneraldirektor sei der Gebrauch solcher Ausdrücke durch den Staatspräsidenten schwerlich vorhersehbar gewesen.

Autor: Till Janzer