Russischer Oppositionspolitiker Jawlinski in Prag: Russland vernachlässigt Kontakte zu Ländern Osteuropas
Die führenden Vertreter Russlands vernachlässigen nach Worten des Oppositionspolitikers Grigori Jawlinski langfristig Kontakte zu Ländern Osteuropas. Die Führung des Landes bemüht sich, vor allem die Beziehungen mit den USA, bzw. noch mit Deutschland zu festigen, sagte Jawlinski am Dienstag gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Dabei seien - so der Oppositionspolitiker - Staaten wie Tschechien für die Russen die nächsten und interessantesten Partner. Jawlinski nahm an der Konferenz "Forum 2000" in Prag teil. Während der Debatte brachte er die Meinung zum Ausdruck, dass Russland trotz sämtlichen gegenwärtigen Problemen in 15 bis 20 Jahren Mitglied der EU sein wird. Die Diskussionsteilnehmer einschließlich Jawlinski einigten sich darüber, dass es in Russland jetzt keine Bedingungen für die Entwicklung einer Bürgergesellschaft gibt. In Russland herrsche - so Jawlinski - keine geregelte Demokratie, wie das System manchmal genannt werde, sondern eine nicht geregelte Autokratie.